Boetticher:Rethel, Alfred

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Resch, Joseph Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band (1898) von Friedrich von Boetticher
Rethel, Alfred
Rethel, Otto
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[387] Rethel, Alfred, Historienmaler, geb. auf dem Hause Diepenbend bei Aachen am 15. Mai 1816, gest. zu Düsseldorf am 1. Dec. 1859, trat 1829 als 13jähr. Knabe in die Düsseldorfer Akademie, auf der er schon nach drei Jahren, 1832, durch seinen „Bonifacius bei der von ihm gefällten Wodanseiche“ Erstaunen erregte. Diesem Bilde folgten in den nächsten Jahren zwei andere aus dem Leben des Heiligen, sowie die Zeichnungen zum „Rheinischen Sagenkreis“ in den Dichtungen der Adelheid v. Stolterfoth. Durch Reisen nach Frankfurt u. München, die ein regeres Kunststreben als das Düsseldorfer beseelte, war der Wunsch eines Ortswechsels in Rethel zur Reife gelangt. Er entschied sich für Frankfurt, wo er in Philipp Veit, dem Director des Städel’schen Kunstinstituts, den willkommenen Lehrer fand, unter dem er seit 1837 seine Studien fortsetzte. Zunächst vollendete er hier seine „Nemesis“ (Justitia) u. seinen „Daniel in der Löwengrube“, denen die „Auffindung der Leiche Gustav Adolf’s“, die Bildnisse von vier Kaisern für den Römersaal u. die „Aussöhnung Otto’s I. mit seinem Bruder“ folgten. 1840 beteiligte sich Rethel am Wettbewerb für Ausschmückung des Rathaussaales zu Aachen. Nachdem der Preis u. die Ausführung ihm zuerkannt, unternahm er in den nächsten Jahren noch einige Studienreisen durch Deutschland u. im Herbst 1844 seine Romfahrt. Im Jahre 1846 erst konnte, nach Ueberwindung mancher Schwierigkeiten, mit Ausführung der Aachener Wandgemälde begonnen werden. Anfang 1847 nahm Rethel seinen Wohnsitz in Aachen, verweilte aber während der folgenden Winter teils in Düsseldorf, teils in Dresden, wo er sich 1850 mit Maria Grahl, einer Tochter des Malers Prof. August Grahl, verlobte. Auf einer Reise nach Italien, die das junge Paar im Sommer 1852 unternahm, wurde Rethel von einer Gemütskrankheit befallen, die sich als unheilbar erwies u. nach sechsjähriger Dauer seinen Tod zur Folge hatte.

Zu den bedeutendsten Compositionen Rethel’s gehört die cyclische des Hannibalzuges nach der Schilderung des Livius. Das in Frankfurt vor der italienischen Reise 1844 in Bleistift u. Wasserfarben begonnene Werk wurde in Rom fortgesetzt, harrte aber, namentlich in der Gestalt des Hannibal, noch der Vollendung.

I. Oelgemälde.[Bearbeiten]

1. Der heilige Bonifacius. Der jugendliche Winfried hat die Wodaneiche gefällt u. pflanzt nun das aus einem Lanzenschaft gefertigte Kreuz in den Baumstumpf. Bez: A. Rethel 1832. Das Bild, oben gerundet, h. 1,66. br. 0,67. Erstes Oelgemälde. E: National-Galerie Berlin, Wagener’sche Sammlung. – Ddfer A. des KV. f. Rheinl. u. Westf., Juli 1832; Berl. ak. KA. 32. Ein Carton „Der heil. Bonifacius, den heidnischen Friesen predigend“, befand sich im Ddfer KV. 1833.
2. Kopf eines Negers. Auf Pappe gemalt. h. 0,30, br. 0,21. E: Dir. H. v. Rustige, Stuttgart.
3. Bildniss der Mutter Rethel’s. Unbez. (1833). h. 0,60, br. 0,465. War im Besitz Otto Rethel’s († 1892).
2 u. 3 Frankf. Rethel-A. im Freien Deutschen Hochstift, Juni 1888.
4. Landschaft mit Fabrikgebäuden. – Ddfer KA. 1834.
5. Der heil. Bonifacius. Altarbild in der neuen, von Hoffmann erbauten kathol. Kirche zu Wiesbaden. Eine Studienz. war auf der 2. Sonder-A. der Berl. Nat.-Galerie, Dec. 1876. Ein Oelgem. „Der heil. Bonifacius“ (1835) befand sich, als Eigentum des Reg.-Rats Jansen in Aachen, auf der Kölner allg. u. histor. KA. 1861.
6. Der heil. Bonifacius lässt die Wodanseiche fällen, um aus ihrem Holze dem Christengotte eine Kapelle zu bauen, deren Plan er mit dem Kreuzstabe auf den Boden zeichnet. (1836). Vorm. Besitz des Erzb. v. Spiegel zu Köln. Holzschnitt im Werk Raczynski’s. – Berl. ak. KA. 36; KA. zu Magdeburg, Halberst., Halle u. Braunschweig 38. Tuschz. auf der 2. Berl. Sonder-A., Dec. 76.
7. Der heil. Martinus mit dem Armen seinen Mantel teilend. Winterlandschaft. Bez: Alf. Rethel 1836. h. 0,28, br. 0,23. E: Dr. jur. O. Ponfick, Frankf. a. M. – Frankfurter Rethel-A., Juni 1888. Eine Bleiz. „Der heil. Martin“: Dresd. A. von Werken Rethel’s, Führich’s, Overbeck’s u. Gunkel’s, März 77.
8. Kaiser Max auf der Martinswand. Bez: 18 AR 36. h. 0,74, br. 0,52. E: Frau Koch v. St. George, Frankfurter histor. KA. 81; Frankfurter Rethel-A. 88.
Den Schutzengel des Kaisers in Gestalt eines Hirten, welchen Rethel in seinem Atelier im ehem. Städel’schen Institut (Neue Mainzerstrasse) als Vorstudie für die Aachener Rathausbilder al fresco gemalt u. Antonio Zanchi aus Bergamo glücklich von der Wand gelöst, bewahrt das Städel’sche Museum, h. 1,80, br. 1,05.
9. Justitia (Nemesis) mit verbundenen Augen, das Schwert in der Rechten, Wage u. Stundenglas in der Linken, verfolgt schwebend einen fliehenden Verbrecher. E: Oberst v. Reutern in Frankf. a. M. († 1865). Gelangte 1837 zur Ausstellung. Holzschnitt im Werk Raczynski’s; Stahlstich von Georg Pommer fol.; Lithogr. von A. Kaufmann, roy. fol. – Münch. allg. u. histor. KA. 58. Ein Oelgem. „Justitia verfolgt den Verbrecher“, eine auf Grund des Rethel’schen Entwurfs veränderte Nachbildung von J. Kehren, E: Justizbehörde Marienwerder, war auf der Berl. Jub.-A. 86. Die unbezeichnete weiss gehöhte Tuschzeichnung Rethel’s, h. 0,47, br. 0,21, befand sich auf der 2. Sonder-A. der Berl. Nat.-Gal., wie auch auf der Berl. Jub.-A. 86.

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10. Daniel in der Löwengrube. Bereits in Ddf. componirt u. 1837 in Frankfurt gemalt. Bez. mit dem Namen des Künstlers, 1838. h. 2,43. br. 1,52. E: Städel’sches Kunstinstitut, 1838 vom Künstler selbst erworben. Lithogr. von J. Fay f. d. Frankf. KV. 1838. roy. fol. Nach der Handz. Rethel’s radirt von X. Steifensand. 1839. 4. Die Bleistiftskizze, datirt 1835, befand sich auf der 2. Berl. Sonder-A., Dec. 76.
11. Auffindung der Leiche Gustav Adolf’s auf dem Schlachtfelde bei Lützen. 1838 gemalt. Unbez. h. 0,69, br. 0,89. E: Museum Stuttgart. Ausgestellt im Städel’schen Institut Anfang 1839.
12. Der Mönch am Sarge Heinrich’s IV. Oelskizze. Unbez. h. 0,54, br. 0,575. E: Die Erben Rethel’s. Lith. von M. Ulffers. qu. 4.
13. Petrus u. Johannes heilen den Lahmen an der Pforte des Tempels. Wahrscheinlich um 1840 enstanden. Bez: AR. h. 2,40, br. 2,66. E: Städt. Museum Leipzig, angek. vom Rate aus dem Vermächtniss Carl Ed. Munkelt 1873. Der teilweise farbige Carton war E. der Frau Marie Rethel in Düsseldorf. Er ist wol identisch mit dem Aquarell, das die Berl. Nat.-Galerie im Frühjahr 1886 erwarb.
14. Kaiser Otto I. gewährt seinem reuigen Bruder Heinrich in Frankfurt Verzeihung. Bez: A. Rethel 1840. h. 1,94, br. 1,43. E: Historische Samml. der Stadt Frankfurt. – Frankf. histor. KA. 81.
15. Bildniss Kaiser Philipp’s v. Schwaben. Bez: AR. h. 0,675, br. 0,225. E: Prof. H. Hasselhorst in Frankf. a. M., seit 1888 aber die Städt. Gal. zu Ddf., angek. vom KV.
Ueberlebensgross ausgeführt im Römersaal zu Frankf. a. M. Gestiftet von der Familie Neufville.
16. Bildniss Kaiser Karl’s V. Bez: AR 1840. h. 0,675, br. 0,225. E: Prof. H. Hasselhorst in Frankf. a. M., seit 1888 die Städt. Gal. zu Ddf., angek. vom KV.
Ueberlebensgross im Römersaal zu Frankf. a. M. Gestiftet von A. Goebel. Gest. von demselben, roy. fol.
17. Bildniss Kaiser Maximilian’s II. Bez: AR 1840. h. 0,675, br. 0,225. E: Friedr. Metzler in Frankf. a. M.
Ueberlebensgross im Römersaal zu Frankf. a. M. Gestiftet von der Familie Metzler.
18. Bildniss Kaiser Maximilian’s I. Bez: AR 1843. h. 0,685, br. 0,23. E: Frau Moritz Gontard in Frankf. a. M.
Ueberlebensgross im Römersaal zu Frankf. a. M. Gestiftet von Frau Ludw. Gontard u. Jacob Fr. Gontard-Wichelhausen.
10–18 Frankfurter Rethel-A., Juni 1888.
Die Entwürfe zu den vier Kaiserbildern: Phil. v. Schwaben (Aquar. u. Deckfarbe), Max I. (Feder u. Tusche), Karl V. (Blei) u. Max II. (Blei u. Tusche) befanden sich auf der 2. Sonder-A. der Berl. Nat.-Gal., Dec. 76.
19. Die Auferstehung Christi (Der Heiland mit der Siegesfahne entsteigt dem Grabe). In Rom u. Frankfurt gemalt. Bez: AR. h. 3,00, br. 1,63. Altarblatt in der Nicolaikirche zu Frankfurt a. M. – Frankf. Rethel-A., Juni 88. Der Carton, oben rund, h. 3,00, br. 1,65, in der Berl. Nat.-Gal., angek. 1875.
20. Bildniss eines j. Mannes (des Bildhauers v. Nordheim?). Unbez. Auf Holz. h. 0,135, br. 0,95. E: Ed. Gustav May, Frankf. a. M.
21. Kopf eines schwarzhaarigen Mannes. Oelstudie. Unbez. h. 0,335, br. 0,33.
22. Kopf eines Gewappneten (eines Wächters am Grabe Christi?); Eine Hand. Oelstudie. Unbez. h. 0,41, br. 0,515.
23. Eine linke Hand einen Stab haltend. Oelstudie. Unbez. h. 0,205, br. 0,22.
24. Kopf eines spitzbärtigen Mannes mit gelber Mütze. Oelstudie. Unbez. h. 0,34, br. 0,285.
25. Zwei Hände zum Beten gefaltet. Oelstudie. Unbez. h. 0,30, br. 0,305.
21–25 E: Nat.-Gal. Berlin. – Frankf. Rethel-A., Juni 88.
26. Portrait. E: Dr. E. Passavant, Frankf. а. M. – Frankf. histor. KA. 81.
27. Der Abschied. Kleine Oelskizze. E: Consul Spielter. – Bremer A. a. Privatbesitz 63. Eine Bleistiftskizze „Abschied“ war auf der 2. Sonder-A. der Berl. Nat.-Gal., Dec. 76.

II. Cartons.[Bearbeiten]

1. Der Prophet Daniel in der Löwengrube. Unbez. h. 2,39, br. 1,28.
2. Die Aussöhnung Otto’s I. mit seinem Bruder Heinrich. Unbez. h. 1,78, br. 1,40. Vgl. Oelg. Nr. 14.
3. Die Wächter am Grabe Christi. Nicht ausgeführter Entwurf zum Oelgem. „Die Auferstehung Christi“. Kreidez. in Umrissen. Unbez. h. 1,70, br. 1,62.
4. Bildniss Philipp’s v. Schwaben. h. 2,80, br. 0,89.
5. Bildniss Maximilian’s I. h. 2,53, br. 0,84.
4 u. 5 Kreidezeichnungen zu den Bildern im Römersaal zu Frankf. a. M.
6. Petrus u. Johannes heilen den Lahmen. Carton, teilweise in Farben zum Oelgemälde Nr. 13. h. 2,50, br. 2,80.
1–6 waren E. der Frau Marie Rethel, der Wittwe des Künstlers, Ddf. – Frankf. Rethel-A. 88.
7. Auferstehung Christi, Carton zum Altarbilde der Nicolaikirche in Frankf. a. M. Oben rund. h. 3.00, br. 1,65. E: Nat.-Galerie Berlin, angek. 1875.
8. Fünf Cartons zu den im Kaisenaal des Aachener Rathauses ausgeführten Fresken. – E: Nat.-Galerie Berlin.

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III. Aquarelle u. Handzeichnungen.[Bearbeiten]

1. Schlachtscene. Bleiz. des zehniähr. Alfred Rethel. Bez: A. Rethel fecit. h. 0,12, br. 0,43. E: Dr. M. Straeter, Aachen.
2. Karl Martell schlägt die Mauren bei Tours, 732. Tuschz. Unbez. (1832). h. 0,39, br. 0,58. – Berl. Rethel-A. 76.
3. Bonifacius baut aus der gefällten Wodanseiche eine Kirche. Tuschz. Bez: Alfr. Rethel Januar 1833. h. 0,385, br. 0,55. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
4. Der heil Bonifacius verbietet den Seinigen den Kampf. Tuschz., weiss gehöht. Unbez. h. 0,35, br. 0,68.
2–4 E: Rethel’s Erben.
5. Gebet der Schweizer vor der Schlacht bei Sempach, 1386. Tuschz. Bez: 1834 A. Rethel 8/4. h. 0,37, br. 0,542. Grosse Abb. in „Seemann’s Wandbildern.“ Kleinerer Holzschnitt von K. Oertel in „Deutsche Jugend.“ – Berl. Rethel-A. 76.
6. Tod Winkelried’s in der Schlacht bei Sempach. Tuschz. Unbez. h. 0,41, br. 0,575. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61; Berl. Rethel-A. 76.
5 u. 6 früher E: Frau Marie Rethel. – Berl. Jub.-A. 86.
7. Die Kreuzfahrer unter Gottfried v. Bouillon im Dankgebete beim Anblick Jerusalem’s. Tuschz. Unbez. h. 0,46, br. 0,515. E: Erben des Künstlers.
8. Die drei Stände (Nähr-, Lehr- u. Wehrstand). Ueber ihnen ein Engel mit der Schrift: Liebet Euch untereinander. Weiss gehöhte Tuschz. Unbez. h. 0,48, br. 0,205. E: Erben des Künstlers. Auf Stein gez. von J. Fay. Schmal roy. fol. – Berl. Rethel-A. 76.
1–8 Frankf. Rethel-A., Juni 88.
9. Rheinischer Sagenkreis, bearb. von Adelheid v. Stolterfoth, Stiftsdame. Mit 20 Umrissen nach Zeichnungen von A. Rethel in Düsseldorf, lithographirt von J. Dielmann. Frankf. a. M. 1835. qu. 4. 18 Bleistift- u. Federzeichnungen, h. 0,15, hr. 0,205, befanden sich auf der Berliner Rethel-A. 1876 u. der Frankfurter Rethel-A. 1888. Dieselben, unbezeichnet, stammen wol meist aus d. Jahre 1834.
10. Tiroler in zwei Kähnen (Einbäumen) fahrend. Bleiz. m. Sepia leicht getuscht. Bez: A. Rethel. h 0,185, br. 0,35. E: Bildhauer Rumpf, Frankf. a. M.
11. Karl’s V. Eintritt in’s Kloster S. Just. Tuschz. Bez: AR. (Um 1840). h. 0,30, br. 0,36. E: S. M. v. Bethmann, Frankf. a. M. – Düsseldfer Kunsthalle, Nov. 1895.
9–11 Frankfurter Rethel-A., Juni 88.
12. Nemesis: Justitia den Mörder verfolgend. Tuschz. weiss gehöht. Unbez. h. 0,47, br. 0,21.
13. Hiob u. seine Freunde. Bleiz. Bez: A. R. 1838. h. 0,346, br. 0,41.
12 u. 13 E: Erben des Künstlers. – Berliner Rethel-A., Dec. 76; Frankfurter Rethel-A., Juni 88.
14. Der heil. Martinus giebt die Hälfte seines Mantels einem Armen. Bleiz. Bez: 18 AR 38. h. 0,297, br. 0,243. E: Arn. Otto Meyer, Hamburg. Vgl. Oelgem. Nr. 7.
15. Dasselbe Bild, unten Kindergruppen mit Laternen, die Feier des Martinsabends am Niederrhein darstellend. Getuschte Bleiz. Bez: AR. h. 0,21, br. 0,135. E: Ed. Gustav May, Frankf. a. M.
16. Schiller an seinem Schreibtisch, umgeben von zehn Darstellungen aus seinen Dramen. Tuschz. Unbez. (Um 1839). h. 0,30, br. 0,21. E: Bernh. Dondorf, Frankf. a. M.
14–16 Frankfurter Rethel-A., Juni 88.
17. Moses, vom Sinai herabsteigend, zertrümmert die Gesetzestafeln, da er das goldene Kalb verehren sieht. Bez: AR 1839. Federz. h. 0,45, br. 0,595. – Berl. Jub.-A. 86.
18. Josua mit der Bundeslade die Israeliten durch den Jordan führend. Getuschte Bleiz. ohne Bez. (Um 1839). h. 0,425, br. 0,572. – Berl. Jub.-A. 86.
19. Kaiser Heinrich I. besiegt die Hunnen bei Merseburg, 933. Bleiz. Bez: 18 AR 39. h. 0,423, br. 0,655.
17–19 E: Die Erben des Künstlers. – Berliner Rethel-A., Dec. 76; Frankfurter Rethel-A., Juni 88.
20. Kaiser Max auf der Martinswand. Bleiz., leicht getuscht u. mit Gold gehöht. Bez: AR 1839. h. 0,685, br. 0,475. E: Heinr. Stiebel, Frankf. a. M.
21. Eva reicht dem Adam den Apfel, den die Schlange vom Baum gebrochen. Bleiz. Bez: AR. (Um 1840). h. 0,265, br. 0,22. E: Dr. Heinr. Weismann, Frankf. a. M.
22. Die Bestattung Frauenlob’s durch edle Frauen. Bleiz. Bez: AR 1840. h. 0,365, hr. 0,48. E: Senator Dr. Speltz in Frankf. a. M.
23. Dasselbe Bild in leicht aquarellirter Bleiz. Ohne Bez. h. 0,355, br. 0,515. E: Die Erben des Künstlers. – Dresd. Aquarell-A. 87.
20–23 Frankf. Rethel-A., Juni 88.
24. Gutenberg, Fust u. Schöffer, umgeben von acht auf die Erfolge der Buchdruckerkunst bezügliche Darstellungen. Tuschz. ohne Bez. (Um 1840). h. 0,55, br. 0,435. E: Bernh. Dondorf in Frankf. a. M., der sie um 1890 dem Städel’schen Institut schenkte. Lithographirt u. gedruckt bei B. Dondorf. imp. fol. – Frankfurter Rethel-A. 88. Eine Zeichnung „Gutenberg, Gedenkblatt mit Randverzierungen“, E: E. G. May, war auf der Frankfurter histor. KA. 81.
25. Rudolf von Habsburg geleitet den Bischof Werner von Mainz über die Alpen. Bleiz. ohne Bez. h. 0,49, br. 0,63. – Berl. Jub.-A. 86.
26. Rudolf von Habsburg, Basel belagernd, erhält die Nachricht seiner Wahl zum Kaiser, 1273. Bleiz. ohne Bez. (Um 1840). h. 0,485, br. 0,63.
25 u. 26 E: Erben des Künstlers. – Berliner Rethel-A., Dec. 76; Frankfurter Rethel-A., Juni 88.
27. Moses u. Christus. Moses mit den Gesetzestafeln in der rechten Hand, mit der linken finstern Blickes vor sich hindeutend. Christus mit dem Kreuz auf der rechten Schulter, verhüllt mit der linken das Gesicht. Oben rechts der Teufel, eine Tafel mit der Jahreszahl 1513 haltend. Tuschzeichnung auf getontem Papier, weiss gehöht. Bez: AR. (Um 1840). h. 0,13, br. 0,11. E: Frau Eugenie Mumm, Frankf. a. M. – Frankfurter Rethel-A. 88.

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28. Ein Mönch am Sarge Heinrich’s IV. (Ein Pilger aus Palästina betend an der verlassenen Leiche Heinrich’s IV.). Bleiz. getuscht, ohne Bez. (Um 1840). h. 0,276, br. 0,29. Vgl. Oelskizze Nr. 12. – Rethel-A. in Ddf., Nov. 95.
29. Bildnis Philipp’s v. Schwaben. Entwurf zum Bilde im Römer zu Frankf. a. M. Aquarell ohne Bez. (Um 1840). h. 0,535, br. 0,168.
28 u. 29 E: Erben des Künstlers. – Berl. Rethel-A. 76; Frankf. Rethel-A. 88.
30. Bildniss Maximilian’s I. Erste Skizze zum Bilde im Römer. Tuschz. auf grau Papier, mit Gold u. Weiss gehöht Bez: A. Rethel (Um 1840). h. 0,313, br. 0,115. E: Donner v. Richter, Frankf. a. M. – Frankf. Rethel-A. 88.
31. Dasselbe Bildniss in getuschter Federz. ohne Bez. (Um 1840). h. 0,355, br. 0,15. Vgl. Carton Nr. 5 u. Oelg. Nr. 18.
32. Bildniss Karl’s V. Bleistiftskizze, welche der Ausführung im Römer nicht zu Grunde lag. Unbez. (Um 1840). h. 0,34, br. 0,175.
33. Bildniss Maximilian’s II. Getuschte Bleiz. ohne Bez. (Um 1840). h. 0,395, br. 0,147. Vgl. Oelg. Nr. 17.
31–33 E: Erben des Künstlers. – Frankfurter Rethel-A. 88.
34. Entwurf zu einer Germania (?). Bleiz. ohne Bez. Rund. Durchm. 0,12. E: Heinrich Stiebel, Frankf. a. M.
35. „Ihr sind viele Sünden vergeben.“ Sepiaz. ohne Bez. h. 0,12, br. 0,08. E: Sauerländer’s Verlag, Frankf. a. M. Gest. von A. Goebel. 8. Titelblatt zu K. M. Kirchner „Das heil. Abendmahl.“
36. Paulus bekehrt den Kerkermeister. Sepiaz. ohne Bez. h. 0,12, br. 0,08. E: Sauerländer’s Verlag. Gest. von S. Lichtenstein. 8. Titelbild zu Kirchner „Ich u. mein Haus wollen dem Herrn dienen.“
34–36 E: Erben Rethel’s. – Frankfurter Rethel-A. 88.
37.–46. Zehn Entwürfe zu den Fresken des Aachener Rathaussaales:
37. Otto III. in der Gruft Karl’s d. Gr: im J. 1000. Tuschz. m. Gold gehöht. Bez: Alfred Rethel (1840). Blattgrösse h. 0,48, br. 0,64.
38. Karl d. Gr. stürzt aie Irmensäule bei Paderborn, 772.
39. Karl d. Gr. besiegt die Mauren bei Cordova, 778.
40. Einzug Karl’s in Pavia, 774.
41. Die Taufe Wittekind’s, 785.
42. Krönung Karl’s durch Leo III., 800.
43. Karl beim Bau des Aachener Domes empfängt den päpstlichen Gesandten.
38–43, leicht getuschte, mit Weiss u. Gold gehöhte Bleizeichnungen, bez: Alfred Rethel. 0,485, br. 0.64.
44. Empfang der Gesandten Harun al Raschid’s. Bez: Alfred Rethel. h. 0,51, br. 0,665.
45. Karl d. Gr. auf der Kirchenversammlung zu Frankf. a. M. im J. 794. Bez: Alfred Rethel. h. 0,485, br. 0,64.
44 u. 45 leicht getuschte, mit Gold u. Weiss gehöhte Bleizeichnungen.
46. Karl übergiebt die Krone seinem Sohne Ludwig dem Frommen. Leicht getuschte Bleiz. Unbezeichnet. h. 0,56, br. 0,65.
37–46 E. der Erben Rethel’s. – Frankfurter Rethel-A. 88.
47. Der Kopf Karl’s d. Gr. Farbenskizze zum Fresco im Rathaussaale zu Aachen. Aquarell ohne Bez. h. 0,525, br. 0,36. E: Frau Marie Rethel. Vgl. Tuschz. Nr. 37. – Berl. Rethel-A., Dec. 76; Dresd. Aquarell-A. 87.
48.–54. Der Zug Hannibal’s über die Alpen. (Livius XXI.). Cyclus von 7 Blättern (deren siebentes der Künstler zurückgezogen) in Bleistift u. Wasserfarben. Meist aus den Jahren 1846–1849:
48. Titelblatt: Helvetier betrachten die im auftauenden Schnee sichtbaren Spuren des Karthagerzuges. h. 0,40, br. 0,465.
49. Das afrikanische Heer erblickt beim Ueberschreiten der Druentia die schneebedeckten Berge. h. 0,45, br. 0,64.
50. Die Gefahren des Heeres bei seinem durch die Angriffe der Helvetier erschwerten Marsch über die Alpenpässe. h. 0,455, br. 0,65.
51. Kampf mit den Elementen in der Eisregion. h. 0,48, br. 0,645.
52. Sturz panischer Krieger in eine Gletscherspalte. h. 0.45, br. 0,65.
53. Hannibal zeigt dem Heere von der Höhe aus die Gefilde Italien’s. h. 0,495, br. 0,65.
54. Die Karthager auf einem Gletscher in den Alpen. h. 0,45, br. 0,65.
48–54 E. der Erben Rethel’s. Alle 7 Bll, ohne Bezeichnung (nur eines hat das Monogr. AR), sind zwischen 1844 u. 1849 entstanden. Bl. 53 in der Hauptfigur während der Krankheit des Künstlers überarbeitet. – Nr. 48–53: Münch. d. allg. u. histor. KA. 1858; Berliner Rethel-A. 1876; Berl. Jub-A. 1886. Alle 7 Bll. waren auf der Frankfurter Rethel-A. 1888; Bl. 54 auf der Dresdner Aquarell-A. 1887. Reproducirt wurde der Cyclus in Photographie nach den Orig.-Zeichnungen von J. Albert, München 1863. imp. qu. fol u. in Holzschnitten von Hugo Bürkner u. A. fol.
55. Tod Kaiser Friedrich’s Barbarossa im Flusse Calycadnus, 1190. Sepiaz. mit Gold u. Weiss gehöht. Bez: AR 1844. h. 0,275, br. 0,40. E : Frau Eugenie v. Mumm, Frankf. a. M.
56. Derselbe Gegenstand. Weiss gehöhte Sepiaz. ohne Bez. (Um 1844). h. 0,285, br. 0,40. E: Frau Marie Rethel. Eine Zeichnung gelangte durch den KV. für Rheinl. u. W. 1850 an Kaufm. J. D. Brinks jun. in Düsseldorf. Kupferstich von Franz Keller. Vereinsblatt für 1849. Eine Sepiaz. ohne Bez. befand sich auf der Dresdner Aquarell-A. 1887.
55 u. 56 Frankfurter Rethel-A., Juni 1888.
57. Der Tod als Erwürger. Erster Auftritt der Cholera mit der Geissel auf einem Maskenballe in Paris 1831, während der Tod zum Tanze aufspielt. Getuschte u. weiss gehöhte Bleiz. ohne Bez. (1847/1848). h. 0,385, br. 0,33. Holzschnitt aus dem Altelier H. Bürkner in Dresden, fol. – Berl. Jub.-A. 86.
58. Die Bekehrung Sauli auf dem Wege nach Damascus. Tuschz. weiss gehöht, ohne Bez. (Um 1849). h. 0,405, br. 0,295. In Holzschnitt von Steinbrecher.

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59. Das Opfer zu Lystra. Das Volk opfert dem Aposteln Paulus u. Barnabas, sie für Götter haltend. Sepiaz. weiss gehöht, ohne Bez. (Um 1850). h. 0,305, br. 0,32.
60. Steinigung des Stephanus. Sepiaz. weiss gehöht, ohne Bez. (Um 1850). h. 0,46, br. 305.
57–60 E: Erben Rethel’s. – Berliner Rethel-A. 1876; Frankfurter Rethel-A. 1888.
61. Die zwölf Monate (Brautkalender). Zwölf nach seiner Verlobung mit Marie Grahl in Dresden 1850 entstandene Bilder, jedes mit einer einleitenden Zeichnung u. einem Schlussbilde. Bleiz. je h. 0,09, br. 0,058, ohne Bez., nebst Versen von Rethel’s Braut. Abb. in „Zeitschr. f. bild. Kunst“ VII. Jahrg., Oct 95. E: Frau Marie Rethel. – Frankfurter Rethel-A. 1888.
62. Die Verwunderung (Ueberraschung), dargestellt durch den am Vogelherde weilenden Heinrich den Vogler, dem Gesandte Wahlurkunde, Krone u. Schwert überbringen. Sepiaz. weiss gehöht, ohne Bez. (Um 1850). h. 0,296, br. 0,365. Eine Bleiz. war auf der Berliner Rethel-A. 76.
63. Die Faulheit, dargestellt durch Kaiser Wenzel, der, um der lästigen Unterschrift enthoben zu sein, das Petschaft erfunden. Sepiaz. weiss gehöht, ohne Bez. (Um 1850). h. 0,31, hr. 0,33.
62 u. 63 E: Erben Rethel’s. – Frankfurter Rethel-A. 1888. Beide Compositionen befanden sich, als Concurrenzentwürfe in Blei u. Tusche ausgeführt, auf der Berliner Rethel-A. 1876 u. Berl. Jub.-A. 1886.
64. Karl d. Grosse u. die Aachener Heilquelle. Bleiz. ohne Bez. In Dresden 1851 ausgeführt. h. 0,308, br. 0,23. Stahlstich von Ernst Rauch. 8.
65.–67. Das Luther-Lied „Ein’ feste Burg ist unser Gott“. Drei getuschte Bleizeichnungen ohne Bez. (1851):
65. Ein’ feste Burg ist unser Gott. h. 0,225, br. 0,285.
66. Und wenn die Welt voll Teufel wär’. h. 0,24, br. 0,30.
67. Mit unsrer Macht ist nichts getan. h. 0.24, br. 0,29. In Holzschnitt von A. Gaber. fol.
64–67 E: Erben Rethel’s. – Berl. Rethel-A. 76; Berl. Jub.-A. 86; Frankfurter Rethel-A. 88.
68. Die Genesung. Allegorie auf die Herstellung der jungen Frau Rethel’s aus tötlicher Krankheit. Die Kranke wird von der Pietas u. Cura gepflegt; während das Fieber durch die Tür entweicht, führt Medicina die durch’s Fenster hereinschwebende Salus herbei. Bleiz. mit Sepia getuscht u. mit Weiss gehöht. Unbezeichnet. h. 0,335, br. 0,51. E: Frau Marie Rethel. Holzschnitt von A. Gabor. qu. fol. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61; Berl. Rethel-A. 76; Frankf. Rethel-A. 88.
69. Aus dem Leben Alfred des Grossen. Ein Blatt mit sieben ornamental verbundenen Compositionen. Weiss gehöhte Federz. Bez: A. Rethel (Um 1852). h. 0,28, br. 0,375.
70. Die Leiche des h. Sebastian wird von Christen bei Nacht aus der Cloaca maxima hervorgeholt. Getuschte Bleiz. Bez. A. Rethel. In Rom entstanden. h. 0,37, br. 0,345.
71. Phrygische Männer ein Ross bändigend. (Concurrenzarbeit zur Aufgabe: Darstellung der Kraft). Getuschte Bleiz. ohne Bez. h. 0,405, br. 0,305.
72. Ein Fahnenträger nach verlorener Schlacht mit dem deutschen Reichsbanner sich in die Fluten stürzend. (Episode aus den Kämpfen Karl’s v. Anjou gegen die Hohenstaufen). Weiss gehöhte Tuschz. ohne Bez. h. 0,385, br. 0,32. Unter dem Namen „Konradin’s Fahnenträger“ auf der Berl. Jub.-A. 86.
69–72 E: Erben Rethel’s. – Berl. Rethel-A. 76; Frankf. Rethel-A. 88.
73. Skizze aus einer Schlacht des dreissigjährigen Krieges. Bleiz. Bez: A. Rethel, h. 0,185, br. 0,11. E: Bildhauer Rumpf, Frankf. a. M.
74. Siegfried mit dem geschmiedeten Schwerte davoneilend. Tuschz. auf grauem Tonpapier. Bez: AR. h. 0,26, br. 0,20. E: Prof. Dr. E. Ehlers, Göttingen.
75. Der Makkabäerschild. Runde, leicht getuschte u. mit Weiss gehöhte Bleiz. ohne Bez. Durchm. 0,305. Mittelbild: Der sterbende Mattathias segnet seine fünf Söhne. Der umlaufende Schmalstreifen enthält in Brustbildern neun Beispiele des Lohns der Glaubenstreue. Zwischen diesem Streifen u. einem den Rand bildenden Lorbeerkranz die Umschrift: „Fürchtet Euch nicht vor der Gottlosen Trotz, denn ihre Herrlichkeit ist Kot u. Würmer.“ Erstes Buch der Makkabäer, Cap. 2. Zwischen 1840–46 entstanden. Gelangte aus dem Nachlass Ph. Veit’s in die Samml. Franz Otto in Halle, welche im Januar u. im October 1895 durch Lepke in Berlin versteigert wurde. Verkleinerter Holzschnitt in „Zeitschr. f. bild. Kunst“ 1855.
76. Die Verkündigung. Bleiz. ohne Bez. h. 0,14, br. 0,87. E: Am. Otto Meyer, Hamburg.
77. Des verlorenen Sohnes Heimkehr. Vignette zu einem Andachtsbuche. Bleiz. ohne Bez. h. 0,13, br. 0,86. E: Arn. Otto Meyer, Hamburg. – Frankf. histor. KA. 81 (als Besitz J. F. Hoff’s).
73–77 Frankfurter Rethel-A., Juni 88.
78. Portr. des Malers Carl Ballenberger. E: Inspector G. Malss, Frankfurt a. M. – Frankf. histor. KA. 81. In Lithogr. 4. erschienen.
79. Daniel in der Löwengrube. Sepiaz. E: O. Wigand, Leipzig. Radirt von X. Steifensand. 4. – Dresd. ak. KA. 54.
80. Ein Todtentanz aus dem Jahre 1848. Erfunden u. gezeichnet von Alfred Rethel. Mit erklärendem Text von Robert Reinick. Ein Holzschnitt in grösstem Folioformat.
81.–86. Auch ein Todtentanz. (1848). Erfunden u. gezeichnet von Alfred Rethel. Mit erklärendem Text von Robert Reinick. Ausgeführt im akad. Atelier für Holzschneidekunst zu Dresden unter Leitung von Prof. H. Bürkner. 6 Bll. qu. fol. Leipzig, Verlag von Bernh. Schlicke. – Berl. Jub.-A. 86.

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87. Der h. Bonifacius wird während des Gottesdienstes von den heidnischen Friesen angegriffen u. getötet. Tuschez.
88. Derselbe Gegenstand. Bleistiftzeichnung.
89. Streit u. Kampf der Mörder des Bonifacius um die Kirchenkleinodien. Tuschez.
87–89 Berliner Rethel-A., Dec. 1876.
90. Theodosius dem Gr. wird um seiner Sünden willen vom heil. Ambrosios der Eintritt in die Kirche zu Mailand verwehrt. (Bleiz., später mit der Feder überzogen). 1838.
91. Zug der Longobarden nach Italien. Bleiz.
92. Erscheinung des Engels vor Bileam u. seiner Eselin. Bleiz.
93. David schützt das Lamm vor Löwen und Bären. Bleiz. Bes: David 18 AR 39. – Berl. Jub.-A. 86.
94. David vor Goliath. Bleiz.
95. David nimmt aus dem Zelte des schlafenden Saul dessen Speer u. Becher. Bleiz.
96. David von Samuel gesalbt. Bleiz.
97. Der Tod Absalon’s. Bleiz.
90–97 Berliner Rethel-A., Dec. 1876.
98.–100. Drei Zeichnungen zum Nibelungenliede: Ueberfall im Bayerland; Märkgräfin Gotelind reicht Hagen den Schild Nothung’s; Die Burgunden zeigen Etzel u. Kriemhild den erschlagenen Rüdiger. Zur Bendemann-Hübner’schen illustr. Ausgabe des Nibelungenliedes, 1840, die zehn Zeichnungen Rethels enthält.
101. 102. Erinnerung an 1849; ein zweites Blatt „Erinnerung“. Bleiz.
103. Gedenkblatt auf den Dom zu Aachen. Federz.
104. Moses vor dem feurigen Busch. Bleiz. – Berl. Jub.-A. 86.
105. Der Tod als Freund. Der alte Türmer im Glockenhause wird durch den Tod abgelöst, der ihm die Sterbeglocke läutet. Federz. (1851). Letzte von Rethel veröffentlichte Composition. Holzschnitt von H. Bürkner. fol. Eine Bleiz. „Der Tod als Freund“, bez. m. Monogr. AR, im Dresd. Cab. der Handzeichnungen, Dr. Müller’s Samml.
106. Der Tod als Diener, in der Gesellschaft dem Hausherrn aufwartend. Bleiz. – Dresd. Aquarell-A. 87.
98–106 Berl. Rethel-A., Dec. 1876.
107. Der Jahreswechsel 1852 auf 1853. Bez. 1852. Rethel’s letzte Arbeit.
108. Scene aus Aristophanes’ Comödie „Die Frösche“. (Krönung des Sophokles u. Verwerfung des Euripides durch Aeschylos). – Berl. Jub.-A. 86.
109. Die drei Stände u. die Kunst
110. 111. Am Strande, Kindergruppe; Am Morgen.
112. Jacob empfängt die Lügenbotschaft vom Tode Joseph’s. Bleiz.
113. Derselbe Gegenstand. Blei- u. Federz.
114. Moses erschlägt den Aegypter. Federz. zu Rotteck’s Weltgesch. Stahlst v. Pflugfelder. 8.
115. Paulus im Gefängniss.
116. I. Korinther XIII. „Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die grösseste unter ihnen“.
107–116 Blei- u. Federz. – Berl. Rethel-A., Dec. 1876.
117. Französische Krieger ehren den als Excommunicirten an der Brücke bei Benevent in ungeweihter Erde ruhenden König Manfred durch Anhäufung eines Tumulus von Steinen. 1266. Nach Dante’s „Purgatorio“. Zeichnung. Als Eigentum des Prinzen Johann zu Sachsen im Säcns. KV. 51 u. auf der Kölner allg. u. histor. KA. 1861. Eine Bleistiftskizze war auf der Berliner Rethel-A. 1876.
118. Adolf v. Nassau wird im Kampf mit dem Gegenkaiser Albrecht v. Oesterreich 1298 bei Göllheim getötet. Blei u. Tusche. E: Frau Marie Rethel. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
119. Ein Mönch, der Heiligenbilder an Kinder verteilt. Bleiz.
120. Karl d. Gr. auf der Jagd mit seinen Hofleuten, denen ihre Prunkkleider Schaden bringen. Blei u. Tusche.
121. Ludwig das Kind empfängt die Krone. Bleiz.
122. Staufenkaiser auf der Romfahrt. Bleiz.
123. Budolf von Habsburg im Kampfe mit Raubrittern. Tuschz.
124. Schwedische Krieger auf dem Schlachtfelde zu Lützen erkennen das Ross ihres Königs. Bleiz.
125. Auffindung der Leiche Gustav Adolfs. Tuschz. Vgl. Oelg. Nr. 11.
126. Kreuzfahrer in der Wüste. Blei u. Tusche.
118–126 Berliner Rethel-A. 1876.
127. Illustrationen zu den Geschichtswerken von C. v. Rotteck, Becker u. A. In 20 Stahlst nach Zeichnungen von A. Rethel ans dem Jahre 1841. Mit erklärendem Text von F. Bülau. Braunschweig 1842. 8. Die Namen der Stecher sind: A. Goebel, F. Knolle, G. Müller, H. Nüsser, J. S. Otto, W. Oelschig, F. A. Pflugfelder, E. Rauch, C. Siedentopf u. X. Steifensand. Zwei weitere Zeichnungen sind 1843, die beiden letzten 1844 entstanden.
128. Die Figur des fliehenden Verbrechers zu Rethels „Justitia“. Bleiz. h. 0,19, br. 0,20. Aus der Handz.-Samml. Anton Brück’s, ehem. Bibliothekars am Städel’schen Kunstinstitut zu Frankf. a. M., auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., 11. u. 12. Dec. 1893.
129. Bildniss des Componisten u. Pianisten Norbert Burgmüller (1808–1836). Bleiz. h. 0,19, br. 0,15. E: Museum Wallraf-Richartz in Köln, Geschenk des Geh. Reg.-Rats D. Oppenheim 1882.
130.Hero u. Leander. Getuschte Bleiz. h. 0,155, br. 0,13. Als Orig.-Zeichn. Rethel’s auf Helbing’s Münch. K.-Auct., 29. Januar 1894 u. ff. Tage.
131.–158. 28 Bll. Acte u. Studien (27 Kreide- u. 1 Bleiz.) befanden sich, als Eigentum der Berl. National-Gal., auf der Frankfurter Rethel-A., Juni 1888.
159.–161. Die Hochzeit zu Cana; Die Füchse haben Gruben etc.; Die Befreiung des Paulus u. Silas. Zeichnungen zur Bibel. Holzschnitte. Cotta’sche Buchh., Stuttg. 1850. 4.
162. Die Geburt Christi. Entwurf zu einem Altargemälde. Bleiz. mit Gold gehöht. Mittelbild: Die Geburt Christi; Flügelbild rechts: Die heil. drei Könige; Flügelbild links: Die Anbetung der Hirten. Bez: AR 1843. h. 0,10, br. 0,16. E: Städel’sches Kunst-Institut, Frankf. a. M.

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163.–172. Zehn Zeichnungen zu „Der Nibelunge Lied. Abdruck der Handschrift des Freih. Jos. v. Lassberg“. In Holzschnitten von Braun u. Dessauer, Ed. Kretzschmar. G. Metzger, W. Nicholl, F. Unzelmann. Alb. Vogel. Leipzig 1840/41. roy. 4.

IV. Fresken.[Bearbeiten]

Die Fresken aus dem Leben Karl’s des Grossen, ausgeführt im Kaisersaal des Rathauses zu Aachen 1847–1851. Stiftung des Kunstvereins f. Rheinl. u. Westf.:

1. Die Oeffnung der Gruft Karl’s des Grossen durch Otto III. im Jahre 1000. Spitzbogenfeld, h. 1,75, br. 3,25, ausgeführt durch Rethel selbst 1847. Abb. in Seemannes „Kunsthistor. Bilderbogen“ Nr. 272.
2. Die Zerstörung der Irmensäule bei Paderborn 772. Spitzbogenfeld, h. 3,30, br. 3,92, ausgeführt von Rethel selbst 1848.
3. Der Sieg über die Saracenen bei Cordova 778. Spitzbogenfeld, h. 2,75, br. 3,35, ausgeführt von Rethel selbst 1849, 1850.
4. Karl’s siegreicher Einzug in Pavia 774. Spitzbogenfeld, h. 2,90, br. 3,45, ausgeführt von Rethel selbst 1851.
1–4 Die Cartons (Ddf. 1846) auf der d. allg. u. histor. KA. München 1858.
5. Die Taufe Wittekind’s im Jahre 785. Der von Rethel selbst im Winter 1851–1852 ausgeführte Carton wurde von Joseph Kehren al fresco gemalt Spitzbogenfeld, h. 2,90, br. 3,45.
1–5 Die Cartons zu diesen fünf Fresken besitzt die Berl. Nat.-Galerie.
6. Die Krönung Karl’s in der Peterskirche zu Rom durch Papst Leo III., Weihnachten 800. Nach dem Rethel’schen Entwurf (bez: Ddf. 1846) al fresco ausgeführt von Joseph Kehren.
7. Die Erbauung des Aachener Münsters u. die Ankunft der päpstlichen Gesandten, 804. Nach dem Rethel’schen Entwurf (bez: Ddf. 1846) al fresco ausgeführt von Joseph Kehren.
8. Karl d. Gr. entsagt der Kaiserwürde u. ernennt seinen Sohn Ludwig zum Nachfolger, 813. Nach dem Rethel’schen Entwurf (bez: Ddf. 1846) al fresco ausgeführt von Joseph Kehren.

Die beiden folgenden Compositionen:

9. Der Entwurf zum „Concil in Frankfurt 794“, Bleiz. ohne Bez., und
10. Der Empfang der Gesandtschaft Harun al Raschid’s durch Karl den Gr., Bleiz., bez: B. Wiegmann. Alf. Rethel Düsseldorf d. 28. Juli 1846, gelangten, ersterer aus confessionellen Bedenken, nicht zur Ausführung.
9 u. 10 Berliner Jub.-A. 1886.
In Photographie erschienen: „Die Frescobilder aus der Geschichte Karl’s des Grossen im Kaisersaale zu Aachen von Alfred Rethel. Nach den Originalzeichnungen in 10 Blättern photographirt u. herausgegeben von Marie Rethel u. Jos. Albert Verlag von Jos. Albert, München, roy. qu. fol.
In Holzschnitt: „Rethel-Album. Bildercyclus aus dem Leben Karl’s des Grossen. Fresco-Gemälde im Krönungssaale zu Aachen von Alfred Rethel. Gezeichnet nach den Original-Wandgemälden von Alb. Baur u. Joseph Kenren. Holzschnitte ausgeführt in der xylograph. Anstalt von R. Brend’amour in Düsseldorf.“ Der Kunstverein für Rheinl. u. Westfalen für das Jahr 1869/70. Leipzig 1870. Druck von C. Grumbach. roy. qu. fol. Die Holzstöcke wurden beim Brande des Düsseldorfer Akademiegebäudes 1872 vernichtet
11. Der Schutzengel des Kaisers Max auf der Martinswand in Gestalt eines Hirten. h. 1,80, br. 1,05. E: Städel’sches Kunst-Institut. Vgl. Oelgem. Nr. 8; Bleiz. Nr. 20.

V. Radirungen.[Bearbeiten]

1. Jacob erblickt das blutige Gewand seines Sohnes Joseph. Bez: 18 AR 39. qu. fol. Auch in Buddeus’ „Album deutscher Künstler in Original-Radirungen“. Düsseldorf.
2. Roland’s Tod. (Rolandslied, nach Turpin’s Chronik, von Fr. Schlegel in „Deutsche Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher Künstler“. Düsseldorf, Buddeus). Bez: AR 1841.
3. Die Legende der heil. Genoveva.
4. „Das weisse Reh.“ In Reinick’s „Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde“. Ddf., Buddeus.

Den gesammten künstlerischen Nachlass Alfred Rethel’s, soweit er sich bisher noch im Besitz der Familie befand, hat das Cabinet der Handzeichnung zu Dresden Anfang 1897 erworben. Er umfasst 111 Zeichnungen, worunter der Hannibals-Zug mit dem von Rethel zurückgezogenen, in der Holzschnittausgabe daher fehlenden siebenten Blatte, die Entwürfe für den Römer in Frankfurt u. für die Aachener Fresken (mit Einschluss der farbigen Studie zum Kopf Kaiser Karl’s), der Rheinische Sagenkreis, die Nemesis, Frauenlob’s Bestattung, die Genesung, den Totentanz, den Tod als Würger u. den Tod als Freund.

Ausstellungen Rethel’scher Werke veranstalteten die National-Galerie zu Berlin (December 1876), die Arnold’sche Kunsthandlung in Dresden (März 1877) u. das Freie Deutsche Hochstift zu Frankfurt a. M. (Juni 1888).

Vgl. W. Müller v. Königswinter „Alfred Rethel. Blätter der Erinnerung.“ Leipzig. Brockhaus 1861, und Veit Valentin „Alfred Rethel. Eine Charakteristik.“ Berlin, Felber 1892.