Das Kind (Hohbach)

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Textdaten
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Autor: Gustav Hohbach
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Titel: Das Kind
Untertitel:
aus: Taschenbuch von der Donau. Auf das Jahr 1824, S. 191–192
Herausgeber: Ludwig Neuffer
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1823
Verlag: Stettinische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Ulm
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Quelle: Exemplar der HAAB Weimar auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[191]

Das Kind.

Es schläft ein Kindlein so süße,
Und lächelt so froh und so schön:
Es träumt ihm, ein Engel grüße
Ihm zu von den himmlischen Höh’n.

5
Er winkt mit dem Lilienstengel

Dem frommen Kindlein zu:
„O komme, du menschlicher Engel,
Bey uns ist Frieden und Ruh.

Wir beten und singen und warten

10
Der Lilien, die hier blühn

Im schönen Himmelsgarten,
Der Rosen, die hier glühn.

Es wartet da drunten auf Erden
Nur Kampf und Kummer dein;

15
Wer dort will glücklich werden,

Muß viel erst kosten der Pein.“

[192]

Da fühlet das Kindlein ein Sehnen
Nach himmlischer Seligkeit.
„Lieb’ Mutter, o trockne die Thränen,

20
Dem irdischen Schmerze geweiht!


Da droben ist’s schöner und besser;
O laß mich, o laß mich dahin!“
Da werden die Wangen ihm blässer,
Da schwindet der Mutter der Sinn. –

25
„Lieb Mutter, ich habe die Leiden,

Die dort mir auf Erden gedroht,
Vertauscht nur mit ewigen Freuden;
Drum weine die Augen nicht roth!“

Da hört sie’s wie Harfen erklingen

30
Von ferne so sanft und so hehr:

Da hört sie die Engelein singen, –
Da denkt sie des Schmerzes nicht mehr.

 Gustav Hohbach.