Einkehr (Wilhelm Hertz)

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Textdaten
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Autor: Wilhelm Hertz
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Titel: Einkehr
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aus: Gedichte, S. 42–43.
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1859
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
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Quelle: Google und Scans auf Commons
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[42]
Einkehr.

In der Schenk’ beim grünen Anger,
     Hei, wie geht’s da lustig her!
Guter Wirth, hier laß mich rasten!
     Herz und Ränzel ist mir schwer.

5
Tanz und Jubel in der Stube,

     Die Trompeten heben an.
Nur ein alter Harfenspieler
     Singt dem fremden Wandersmann.

Harfner, laß die frohen Lieder,

10
     Spiel’ mir trübe Melodei!

Heimathlos bin ich auf Erden,
     Lust und Liebe ist vorbei.
Wenn’s im Frühling klingt und blühet,
     Ach, da liebt ja Jedermann! –

15
Maientraum und Frauenminne

     Hat mir Uebles angethan.

[43]

Wandr’ ich durch die fremden Städte,
     Glänzt wohl grüßend manches Haus,
Blumen blühn an blanken Fenstern,

20
     Frohe Mädchen schau’n heraus. –

Mit dem Stabe auf der Schulter,
     Mit dem Hute im Gesicht
Schreit’ ich schweigend dann vorüber
     An dem schönen Traumgesicht.

25
Eine welke Blume trag’ ich

     Auf dem staubbedeckten Hut.
Harfner, weißt du, alter Harfner,
     Wie verrathne Liebe thut?
Greif’ noch einmal in die Saiten,

30
     Greif’ mir ernsten, tiefen Klang!

Ach, da draußen auf der Haide
     Tönt nur heller Lustgesang.