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RE:Cenones

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Zweiter Grad im montanist. Klerus
Band III,2 (1899) S. 1900 (IA)
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Cenones, nach Hieron. ep. 41, 3 der zweite Grad im montanistischen Klerus, unter den Patriarchen, über den Bischöfen. Das von den Abschreibern schon mannigfach verunstaltete Wort schien unerklärbar; man schlug vor iconomos = οἰκονόμους zu lesen; aber für dieses später in der Kirche aufgekommene Amt bestand bei den Montanisten wohl das geringste Bedürfnis. A. Hilgenfeld hat (Ketzergesch. d. Urchristent. 578. 598) sehr wahrscheinlich C. einem griechischen κοινῶνες oder κοινωνοί gleichgesetzt; denn Cod. Iust. I 5, 20 gruppiere genau wie Hieronymus: τῶν καλουμένων αὐτῶν πατριαρχῶν καὶ κοινωνῶν ἢ ἐπισκόπων u. s. w. Diese Gleichsetzung hat J. Friedrich Über die C. der Montanisten bei Hieronymus, S.-Ber. Akad. Münch. 1895, 207–221. acceptiert, aber mit Recht eine Erklärung des auffallenden Titels κοινωνοί vermisst. Unter Verweisung auf einen bisher unbeachtet gebliebenen Brief von drei gallischen Bischöfen um 511, worin den Adressaten, zwei Presbytern, die Verwendung von Weibern, conhospitae, als sociae in sacrificio divino, bei Austeilung der Eucharistie als Rückfall in montanistischen Irrtum ausgelegt wird, hält er die cenones für Frauen, Nachfolger der grossen Prophetinnen Priscilla und Maximilla, und bringt κοινωνοί mit dem technischen Gebrauch von κοινωνεῖν in der liturgischen Sprache zusammen, wonach es eine den Priestern vorzubehaltende Function am Opferaltar bezeichnet. Hilgenfeld hält dem gegenüber, Ztschr. f. wiss. Theol. 1895, 635–638, seine Ansicht fest, es handle sich um männliche ‚Genossen des Patriarchen‘. Eine so nichtssagende Titulatur ist kaum denkbar, aber die C. für Frauen zu erklären berechtigen uns die Quellen nicht; sollte es sich in κοινωνες um ein blos graecisiertes, ursprünglich phrygisches Wort handeln?