Schwarzrotgold
Von Theobald Tiger
Das war damals, als Freiligrath
sang in die deutschen Ohren:
Was auch ein König für euch tat,
Toren bleibt ihr, Toren!
artig, ein Kind bei der Amme –
Schwarz ist der Stahl,
rot ist das Blut.
Golden flackert die Flamme!
leuchtet in Dunkelheiten.
Rostig der alte Burschenschaftsstahl,
weltfern die alten Zeiten.
Nirgends ein Fünckchen heiße Glut,
Schwarz ist der Stahl,
rot ist das Blut.
Golden flackert die Flamme!
Hüben dicker Philister Bauch,
drüben kein Feuer, nur beißender Rauch:
„Schmeißt den Kerl in die Elbe!“
Was der eine, der andre tut,
wächst auf verkümmertem Stamme –
rot ist das Blut.
Golden flackert die Flamme!
Führt ihr im Banner das Portemonnaie?
Macht keine Revolutionen!
kamen nicht nur von den Thronen.
Blickt zu den Sternen! Zeigt endlich Mut!
Auf aus dem alten Schlamme!
Schwarz ist der Stahl,
Golden flackert die Flamme!