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Übersicht über Sitzzahl[1] und Sitzverteilung. Kom­muni­kanten. Weiber­sitze. Betstubensitze. Manns­sitze. Anhängebänkchen. Gesamtsumme. 0/00-Anteil der Emporensitze.
Schmidts I. Entwurf:
     Parterre
40
0850
050
146
1086
     Betstubenempore
110
0110
     I. Bankempore
020
0584
146
0750
     II. Bankempore
020
0584
146
0750
     Fassungsraum
2696
59,4
Schmidts II. Entwurf:
     Parterre
94
1031
070
186
1381
     Betstubenempore
185
0185
     I. Bankempore
020
1156
146
1322
     II. Bankempore
030
1156
146
1332
     Fassungsraum
4220
67,3
Alte Kreuzkirche:
     Parterre
1073
095
265
226
1659
     Steinerne Empore
205
092
0297
     Emporen von 1643 und 1661
0140
010
0150
     Betstuben
095
0095
     Fassungsraum
2201
24,7
Schmidts Annenkirche:
     Parterre
0724
140
0864
     Betstubenempore
110
0110
     I. Bankempore
010
0474
0484
     II. Bankempore
010
0474
0484
     Galerie
0200
0200
     Fassungsraum
2142
59,7
Bährs Frauenkirche:
     Fassungsraum
1324
240
1674
350
3588
rund 60


Im Querschnitt macht Schmidt den Mittelraum um die Hälfte höher als breit, das geringste Maß, wie er sagt, für eine gute Raumwirkung. Nach dem Fall des alten Turmes vermehrt er diese Höhe noch so weit, daß das Querprofil des Innenraums das gleiche wird wie in Bährs Frauenkirche. Die Emporenräume erhalten etwa die Höhe der Arkadenbögen, die der Breite des Mittelsaals entspricht und die Gesamthöhe der alten gotischen Halle um 2,30 m übertrifft.

Der Beleuchtung dienen zwei Reihen Fenster in der Umfassung und ovale Lukarnen in der Brüstung über dem Hauptsims. Der Mittelraum sowie Orgel, Altar und die oberste Empore erhalten ihr Licht durch neun Fenster in der oberen Wand über dem Arkadenring. Der Obergadem dieser rein basilikalen Anordnung wird in den Akten „Attique“ genannt. Diese Bezeichnung ist nicht zu ver­wechseln[2] mit Attika, worunter wir heute ein niedriges Brüstungsgeschoß über dem Hauptgesims

verstehen. Eine Attika besitzt Schmidts Entwurf auch. Der Name Attique kommt nach Krubsacius


  1. Die Zahlen für die Schmidtschen Entwürfe finden sich in den Erläuterungsberichten, für die Annenkirche auf den Plänen im Pfarrarchiv, für die alte Kreuzkirche im R. A., B. III 39 Bl. 44, für die Frauenkirche im R. A., B. II. 14 Bl. 104. Eine Betstube wurde zu 5 Sitzen gerechnet.
  2. Solche Verwechselung hat zu Irrtümern in der bisherigen Forschung geführt.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Barth: Zur Baugeschichte der Dresdner Kreuzkirche. C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1907, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alfred_Barth_Zur_Baugeschichte_der_Dresdner_Kreuzkirche.pdf/37&oldid=- (Version vom 26.3.2024)