Seite:AllemannischeGedichte Hebel.pdf/178

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Der Wächter in der Mitternacht.


     „Loset, was i euch will sage!
     D’ Glocke het zwölfi gschlage.“

Wie still isch alles! Wie verborgen isch,
was Lebe heißt, im Schoß der Mitternacht

5
uf Stroß und Feld! Es tönt kei Mensche-Tritt;

es fahrt kei Wagen us der Ferni her;
kei Husthür gahret, und kei Othem schnuft,
und nit emol e Möhnli rüeft im Bach.
’s lit alles hinterm Umhang jez und schloft,

10
und öb mit liichtem Fuß und stillem Tritt

e Geist vorüber wandlet, weißi nit.
     Doch was i sag! ruuscht nit der Tiich? Er schießt

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/178&oldid=- (Version vom 25.11.2023)