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     Es isch e hölzene Becher drinn,

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gib achtig druf, verliehr en nit!

Und wenn de an e Wässerli chunnsch
und trinke magsch, se schöpf dermit!

     Wo isch der Weg zu Fried und Ehr,
der Weg zum guten Alter echt?

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Grad fürsi gohts in Mäßigkeit

mit stillem Sinn in Pflicht und Recht.

     Und wenn de amme Chrützweg stohsch,
und nümme weisch, wo’s ane goht,
halt still, und frog di Gwisse z’erst,

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’s cha dütsch, Gottlob, und folg si’m Roth!


     Wo mag der Weg zum Chilchhof sy?
Was frogsch no lang? Gang, wo de witt!
Zum stille Grab im chüele Grund
führt jede Weg, und ’s fehlt si nit.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/213&oldid=- (Version vom 25.11.2023)