Seite:Anfangsgründe der Mathematik III 584.jpg

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und nicht allzutiefer Graben den Belagerten Vortheile, dem Feinde aber ist er nachtheilig.

Zusatz.

63. Damit der Graben von der Flanque ganz bestrichen werden kan; machet man ihn beynahe der Flanque gleich, und ziehet ihn daher mit der Face parallel, wenn die Flanque auf der Defenslinie perpendicular stehet. In andern Fällen lässet man ihn gegen die Schulterwinkel zulaufen.

Anmerkung.

64. Um der Festigkeit willen giebet man dem Graben beiderseits eine Böschung, wie dem Walle, daß also die Unterbreite des Grabens kleiner wird, als die obere. Die Schranken der Tiefe des Grabens setzet man insgemein zwischen 1° und 2°: die Breite muß grösser seyn als die Länge der grösten Bäume, 8 bis 12 Ruthen, damit der Feind nicht mit leichter Mühe seine Gallerie über den Graben schlagen kan.

Die 26. Erklärung.

65. Die Aussenwerke (les Dehors) sind alle diejenigen, welche man über den Graben des Hauptwalles hinausleget, theils den Feind dadurch fein lange von der Festung entfernet zu halten, theils die Werke des Hauptwalles dadurch zu bedecken, theils die Macht des Feindes durch derselben Bestürmung zu brechen, theils aus andern dergleichen Absichten.

Zusatz.

66. Weil diese Absichten bey Fortificirung eines Ortes höchst nöthig sind; so sind auch die Aussenwerke bey einer Festung nöthig, wenn sie nur starke Defension haben, und so angeleget werden, daß

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 584. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_584.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)