Seite:Anfangsgründe der Mathematik III 604.jpg

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öfters zu lassen, wie er ist, und nur mitten ein Ravelin hinzulegen. Oder man ziehet die beiden Winkel zur Seiten zusammen, und nimmet sie für die Polygon an, wenn sie groß genug ist.

Die 3. Erklärung.

112. Die Castelle oder Citadellen sind kleine Festungen, die man an die grossen Städte leget, um dadurch sowol die Einwohner im Gehorsam zu erhalten, als auch die Festungen zu verstärken.

Anmerkung.

113. Wenn ihr eine Citadelle an eine Festung legen wollet, so zeichnet sie vorher auf dem Papiere besonders. Man nimmet aber dazu wenigstens ein reguläres Vierecke; höchstens ein Sechsecke. Schneidet den Riß aus, und verschiebet ihn auf dem Risse der Festung so lange, bis 2 Bollwerke in die Stadt hineinkommen. Merket mit Puncten, wo sie die Festung durchschneidet; so sehet ihr, was von der Festung niedergerissen werden muß, und ihr könnet den Riß in eines bringen.

Die 4. Erklärung.

114. Feldschanzen heissen alle Werke, die auf dem Felde entweder zur Versicherung eines Passes, oder zu einer sicheren Retirade, oder zu Defendirung der Linien, welche man um das Lager gezogen, oder aus andern Absichten in der Eile aufgeworfen werden.

Anmerkung.

115. Weil sie keine Belagerung gleich den Festungen ausstehen dürfen: so können ihre Brustwehren auch viel schwächer, und ihre Graben viel kleiner als an der Festung seyn (§. 2.); wie aus folgendem Täfelein zu ersehen.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 604. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_604.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2018)