Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 281.jpg

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sich zusammenziehet, in dem andern aber sich ausdehnet.[Fig. 2]

Anmerkung.

48. Man hat anfangs dieses Instrument gebrauchet, die Veränderungen der Wärme und Kälte in der Luft abzumessen, und es Thermometrum, oder mit besserem Rechte Thermoscopium genennet, wiewohl man anstatt des Gefässes noch eine Kugel an die Röhre gemacht, die ein kleines Löchlein hatte. Allein weil auch die Schwere der Luft durch ihre Abwechselungen viele Veränderungen verursachen kan (§. 29. 40.); so hat man auf andere Erfindungen gedacht.

Die 4. Aufgabe.

49. Ein Wetterglas zu machen, darinnen man die Veränderungen der Wärme und Kälte in der Luft wahrnehmen kan.

Auflösung.

1. Schneidet etwas weniges von der Radice Curcumae, oder auch Anchusae, und giesset guten rectificirten Spiritum Vini darauf, der Pulver anzündet; so wird er sich von der ersten Wurzel gelbe, von der andern aber roth färben.

2. Decket über ein Weinglas ein Löschpapier, drücket es mitten etwas tief hinein, und giesset den Spiritum Vini darauf, damit er sich filtrire und das Dicke zurücke bleibe. Wenn ihr ihn recht klar haben wollet, könnet ihr ihn etliche mal filtriren.

Fig. 6.
Fig. 6.

3. Mit diesem filtrirten Spiritu füllet eine gläserne Kugel mit einer Röhre ABC.[Fig. 6] Damit ihr aber nicht zu wenig hineinfüllet, und der Spiritus des Winters ganz in die Kugel tritt; so setzet die Kugel in gesalzenen Schnee, oder geschabetes und scharf gesalzenes Eis, oder in

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_281.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)