Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 294.jpg

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von Blech, und durchstechet es im Boden mit subtilen Löchern.

2. Löthet eine Röhre an, deren Eröffnung E ihr mit dem Daumen verstopfen könnet.

Beweis.

Wenn ihr das Gefässe bis an die Röhre durch das Wasser stosset, und sie ist in E offen; so laufet es voll Wasser (§. 15. Hydrost.). Verstopfet ihr mit dem Daumen die Eröffnung E, und ziehet das Gefässe heraus; so kan kein Wasser durch die Löchlein herauslaufen, weil es die äussere Luft nicht herauslässet (§. 29. Aërom.). Thut ihr aber den Daumen weg; so drucket die Luft durch die Eröffnung E so viel auf das Wasser, als sie ihm unten und zu den Seiten bey den kleinen Löchern widerstehet. Dannenhero dringet es überall heraus. W. Z. E.

Zusatz.

21. Hieraus erhellet zugleich, warum man mit dem Stechheber ACEDBF z. E. den Wein aus einem Fasse heben kan.[Fig. 11] Denn wenn er in F offen ist, und ihr stosset ihn durch das Spundloch in das Faß hinein; so trit in ihm durch E der Wein so hoch, als er im Weine stehet (§. 15. Hydrost.). Leget ihr auf F den Daumen, daß die Luft nicht hinein kan; so lässet auch die Luft unten durch E nichts herausfliessen. Also könnet ihr den Wein ausheben.

Lehrsatz.

22. Wenn ihr den kurzen Theil AB eines Hebers ABC in das Wasser stecket, und durch

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_294.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)