Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 307.jpg

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und darhinter ein Papier. Rücket mit dem Papiere nach und nach gegen jene zu; so werdet ihr das Licht mit der Bewegung der Flamme; imgleichen das Fenster mit seinen Glasscheiben, sehr subtil darauf abgebildet sehen, jedoch umgekehret, so daß die Spitze der Flamme gegen den Erdboden stehet. Ziehet die crystalline Feuchtigkeit von dem Lichte etwas weiter weg; so wird das Bildlein auf dem Papiere verschwinden, aber wiederkommen, wiewohl etwas kleiner, wenn ihr mit dem Papiere näher hinzurücket. Eben dieses geschiehet mit einem erhabenen geschliffenen Glase.


Der 1. Zusatz.

21. Die Körper, von welchen Strahlen in das Auge fallen, mahlen sich sehr nett und subtil, aber umgekehret, hinter der crystallinen Feuchtigkeit ab.


Der 2. Zusatz.

22. Dieses Bildlein ist näher hinter ihr und kleiner, wenn die abgebildete Sache weit weg ist, als wenn sie nahe ist.


Der 3. Zusatz.

23. Da nun die nahen Sachen groß, die weiten klein aussehen; so siehet eine Sache groß aus, wenn in dem Auge ein grosses Bild abgemahlet wird, hingegen klein, wenn sich ein kleines abmahlet. Und daher müssen zwey Körper gleich groß aussehen; wenn ihre Bilder im Auge gleich groß seyn.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_307.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)