Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 314.jpg

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Beweis.

Die Axe gehet mitten durch das Licht und den erleuchteten Körper, und der äussere Strahl berühret sowohl das Licht, als den erleuchteten Körper. Wenn nun das Licht grösser ist, als dieser; so ist der Strahl in diesem der Axe näher, als in jenem. Derowegen kommet der Schatten hinter dem Körper der Axe immer näher, je weiter er von ihm weg ist. Welches das erste war.

Hingegen wenn das Licht kleiner ist, als der erleuchtete Körper; so ist der äussere Strahl in jenem der Axe näher, als in diesem, und dannenhero gehet der Schatten immer weiter von der Axe weg, je weiter er von dem Körper wegkommet. Welches das andere war.

Wenn die beiden Körper von gleicher Grösse sind, so sind die beiden äussersten Strahen parallel. Derowegen bleibet der Schatten beständig von Einer Breite (§. 22. Geom.). Welches das dritte war.

Der 3. Lehrsatz.

44. Wenn das Licht und der erleuchtete Körper Kugeln von gleicher Grösse sind; so ist der Schatten cylindrisch. Wenn das Licht eine grössere Kugel ist, als der erleuchtete Körper; so hat der Schatten die Figur eines Kegels. Endlich wenn das Licht eine kleinere Kugel ist, als der erleuchtete Körper; so hat der Schatten die Figur eines Bechers.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_314.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)