Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 334.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

(§. 22.). Darum ist es kein Wunder, daß man Brennspiegel aus festem Holze oder Pappe machen kan, so vergüldet und poliret, oder auch mit Stroh beleget werden.

Der 6. Zusatz.

29. Wenn ein Licht in den Brennpunkt F gesetzet wird; so sind die reflectirten Strahlen alle der Axe, und auch unter einander selbst parallel. Denn der einfallende Strahl ist alsdenn FB, und daher der reflectirte BD (§. 12. Optic.).[Fig. 5]

Der 7. Zusatz.

30. Wenn ihr demnach die parallel reflectirte Strahlen mit einem andern Brennspiegel auffanget; so könnet ihr gleichfals mit demselben brennen.

Der 8. Zusatz.

31. Wenn die Strahlen parallel sind; so bleibt das Licht immer gleich stark. Darum könnet ihr einen weit entlegenen Ort (z. E. die Stundenscheibe mit dem Zeiger an einem Thurme aus eurem Fenster) helle erleuchten, wenn ihr ein Licht, oder eine Lampe in den Brennpunct eines Hohlspiegels setzet.

Anmerkung.

32. Doch lässet sich nicht auf diese Weise das Licht durch viele Meilen ohne den geringsten Abbruch werfen: denn es wird durch den Widerstand der Luft immer nach und nach geschwächet.

Der. 6. Lehrsatz.

33. Wenn eine Sache in dem Brennpuncte eines Hohlspiegels lieget; so kan sie in ihm gar nicht gesehen werden.

Empfohlene Zitierweise:
[[Chri stian Wolff]]: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_334.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)