Seite:Anfangsgründe der Mathematik II 496.jpg

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über 6’ oder folgends nicht über 1 Meilen hinaus sehen kan.

Der 2. Zusatz.

21. So weit ihr von einer Höhe sehen könnet, eben so weit kan auch die Höhe, wo euer Auge ist, gesehen werden. Und demnach könnet ihr auch durch gegenwärtige Aufgabe finden, wie weit ein Berg, Thurm, oder eine andere Höhe gesehen werden kan: folgends auch wie weit ihr von einer bekannten Höhe weg seyd, wenn ihr sie zuerst erblicket.

Die 4. Erklärung.

22. Der Abstand eines Ortes L von dem Aequatore AQ gegen den Pol zu AL wird die Breite des Ortes (Latitudo loci) genennet. [Fig. 5]

Der 2. Lehrsatz.

23. Die Breite eines Ortes LA ist der Polhöhe PH gleich.

Beweis.

PA = 90° (§. 9.). Und weil der Ort L unter seinem Zenith lieget (§. 15. Astron.); so ist LH auch 90° (§. 20. Astron.). Derowegen HL = PA, folgends PH = LA (§. 25. Arithm.). W. Z. E.

Zusatz.

24. Also wird die Breite eines Ortes wie die Polhöhe (§. 63. 69. Astron.) gefunden.

Die 5. Erklärung.

25. Die Länge eines Ortes (Longitudo loci) ist der Bogen des Aequatoris, welcher zwischen dem ersten Meridiano und dem Meridiano eines Ortes enthalten ist.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_II_496.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)