Seite:Anfangsgründe der Mathematik I 087.jpg

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3. Ziehet mit dem etwas schräge angelegten Cirkel an dem Lineale herunter: so wird der andere Fuß durch den Punct C die begehrte Parallel-Linie DE beschreiben (§. 22.).

Anders.

Man kan es auch durch ein Parallel-Lineal verrichten:[Fig.40] welches Instrument aus zwey Linealen bestehet, die durch zwey gleich lange Quer-Bänder dergestalt zusammen verknüpfet sind, daß sie sich nach Gefallen von einander verschieben lassen. Wenn ihr nun dergleichen Instrument habet; so

1. leget die Schärfe des einen Lineals an die gegebene Linie AB an, und

2. schiebet das andere Lineal bis an den Punct C fort; so

3. könnet ihr durch denselben die verlangte Linie DE ziehen.

Anmerkung.

68. Wenn man in der ersten Auflösung den Cirkel nicht bis an den Punct E aufthun kan; so ziehet mit AB in beliebiger Weite die Parallel-Linie CD und mit dieser die Parallel-Linie LM durch den gegebenen Punct E:[Fig.41] so wird LM auch mit AB parallel seyn. Denn es ist EF = IH und FG = IK. Derowegen EF + FG = HI + IK, das ist, EG = HK (§. 24. Arithm.) folgends ist LM mit AB parallel (§. 22.).

Die 13. Aufgabe.

69. Von einem gegebenen Puncte C auf eine Linie AB ein Perpendicul zu fällen.[Fig.42 ]

Empfohlene Zitierweise:
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_I_087.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)