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ihm Ihre Dienste, mit 800 Thalern Gehalt angeboten. Er hätte beydes gern angenommen, der König sein Herr aber wollte nicht darein willigen. Indessen bekam er von demselben die Erlaubniß, so oft nach Berlin zu gehen, als er verlangt werden möchte.

In eben diesem 1728sten Jahre entschloß sich der damalige Kronprinz, itzt regierender König von Preussen, die Flöte spielen zu lernen, und Herr Quantz hatte die Ehre, denselben zu unterrichten. Zu diesem Ende mußte er alle Jahre zweymal nach Berlin, Ruppin oder Reinsberg gehen.

Als 1733 August der Dritte nach seines Vaters Tode den pohlnischen Thron bestiegen, wollte er Quantzens ebenfalls nicht fahren lassen, sondern erhöhete lieber seinen Gehalt bis auf 800 Thaler, und bestätigte dabey die obengemeldete Erlaubniß, so oft als erforderlich nach Berlin zu reisen.

Im Jahr 1734 gab er seine ersten sechs Solos heraus. Er bekennt sich aber nicht zu den andern Sonaten, die vorher schon in Holland unter seinem Namen herausgekommen waren.

Wegen Mangel an guten Flöten fieng Herr Quantz 1739 selbst an, welche zu bohren und abzustimmen.