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Majestät Ministern, woselbst mich Herr Joseph Benda einführte. Der Baron ist sein Scholar, und spielte ein Concert von Franz Benda, für einem Liebhaber sehr gut. Herr Grauel, Violonschellist und Kammermusikus des Königs, spielte auch ein Concert auf seinem Instrumente. Die Komposition war nicht besonders, seine Ausführung war aber gut, ob er gleich nach der alten Art, den Bogen über der Hand, spielte. Nach diesem spielte Herr Joseph Benda ein anders von seinem Bruder sehr nett, mit einem schönen Tone und genauer Intonation. Dieses Concert hatte keinen andern Fehler, als daß es zu lang war. Das ist hier der Fehler aller Kompositionen, in welchen ein jeder Satz so lange gedehnt ist, daß sie niemals die Aufmerksamkeit bis ans Ende unterhalten können.

Auf meine Erkundigung erfuhr ich, daß die Currentschüler, (eine Anzahl Knaben, welche durch die Gassen gehend singen,) noch itzt in Berlin Bestand haben. Sie bekommen graue Röcke und Manteln und sind ihrer vier und zwanzig an der Zahl. Das Geld was sie sammlen, wird unter sie vertheilt.

In der Schule in der Cölner Vorstadt werden die Kinder im Lesen Schreiben und Singen unterrichtet, so, wie die Kinder der Soldaten an der Guarnisonkirche.