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das Monteur Reimert hinter dem Zaune sah: Gelbgrüne Augen!!! Und da Hundeaugen nur rötlich leuchten, muß es ein Raubtier aus dem Katzengeschlecht gewesen sein.“

„Bravo! – Wie aber kommt Petersen zu Raubtieren?!“

„Doktor Petersen beherbergt heimlich einen Gast, eine Frau, die Verschleierte, die melodische Stimme …“

„Wer mag das sein?!“

„Liebe gnädige Frau, in diesem Falle kann man immer wieder fragen: Wer ist?! – Wer ist Chanawutu? Wer ist der Tote, wer ist die Verschleierte, wer ist Doktor Petersen?! Dunkle Rätselgestalten irren durch dieses Drama mit dem Titel „Geisterradler“ ..!“

„Chana – – wutu!“ wiederholte sie leise. „Wieviel Sie mir doch verschwiegen haben!“

„Bitte, nicht böse sein …“ Und ich erzählte von dem Varieteeprogramm aus Frankfurt am Main, von Nummer 5:

Chanawutu,
Indischer Fakir.

und von Haralds hartnäckiger Zugeknöpftheit.

Frau Otti legte mir die Linke leicht auf den Arm. Sie durfte es. Sie zähmte den großen Wagen auch mit einer Hand. Und Männer nur mit den Blicken.

Ihre wundervollen Ringe blitzten im Sonnenschein. Sie trug ein kleines Vermögen an Schmuck – ohne jede Aufdringlichkeit.

„Lieber Schraut, wie ich mich freue, mit im Mittelpunkt geheimnisvollen Geschehens zu sein … – Soll ich jetzt halten? Sie wollten doch Bart und Perücke entfernen.“

„Das kann ich auch während der Fahrt … So … Nun haben Sie mich nackt und bloß als echtes Kindlein …“

„Mit ehrwürdiger Platte!!“ lachte sie klingend ..

Und doch: ihr Lachen hat stets so einen Unterton von Schwermut … –

Schloß Sagan kam in Sicht, der Park, die Gutsgebäude …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Chanawutu. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1928, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Chanawutu.pdf/38&oldid=- (Version vom 31.7.2018)