Seite:Das Auge des Brahma.pdf/104

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derartige Operation hier in meinem Hause kaum ausführen, jedenfalls nicht, ohne einen Kollegen hinzuzuziehen. Und um ganz offen zu sein: – Sie kommen sicherlich auch billiger weg, wenn Sie sich in einer Klinik behandeln lassen!“

Ich lächelte.

„Ich begreife Ihr Erstaunen. Jedoch habe ich zu diesem Massenbetrieb in unseren großen Krankenhäusern kein rechtes Vertrauen. Meine Mittel gestatten mir außerdem, alle Unkosten, die, wie ich mir selbst schon überlegt habe, nicht gering sein werden, mit Leichtigkeit zu tragen, denn ich will ja auch das Krankenlager nach der Operation hier bei Ihnen durchmachen, und dazu würden doch gewiß noch verschiedene Anschaffungen nötig sein.“

Sprengel wurde die Sache offenbar immer rätselhafter. Bevor er antwortete, überlegte er nochmals prüfend meine bisherigen Angaben. Ich las ihm die Gedanken förmlich vom Gesicht ab. – Gewiß, manches Merkwürdige fand sich in meiner Erzählung, mochte er sich sagen. Alles nur Andeutungen, die ebenso gut erfunden sein konnten. Andererseits - aus welchen Gründen sollte er das Ansinnen dieses Sonderlings ablehnen? Der Mann verlangte von ihm nichts als ärztliche Hilfe, hatte sich wahrscheinlich gerade an ihn gewandt, weil er bei einem wenig beschäftigten Arzte die sorgfältigste Pflege erhoffte.

So erwiderte er denn:

„Ich gehe auf Ihren Vorschlag ein, Herr Gabler. Ein Bekannter von mir ist erster Assistenzarzt

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/104&oldid=- (Version vom 30.6.2018)