Seite:Das Auge des Brahma.pdf/115

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Lächeln und doch auch etwas wie verstehendes Verzeihen darin.

„Wieviel verlangt Ihr für den Stein, Sahib?“ fragte er dann gelassen.

Ich glaubte nicht recht gehört zu haben.

Da wiederholte der Alte nochmals:

„Nennt mir den Preis, Sahib. Mein Herr will Euch für den Diamanten bezahlen, was Ihr verlangt.“

Ich begriff noch immer nicht. Darauf war ich nicht vorbereitet. Nie und nimmer hatte ich auf diesen Ausgang gehofft. – Trotzdem blieb mein Mißtrauen wach.

Als ich noch immer nicht antwortete, begann der Brahmane von neuem:

„Sahib, damit Ihr versteht, weswegen meinem Herrn, dem Radscha von Sadani, soviel an dem blauen Stein gelegen ist, hört eine kurze Geschichte mit an. – – Das Fürstengeschlecht der Tuma-Lenk, dessen Oberhaupt der jetzt regierende Radscha Matasana ist, bestand noch im siebzehnten Jahrhundert aus zwei Linien, von denen die eine in Indien, die andere auf Ceylon herrschte. Einem Fürsten des auf Ceylon regierenden Zweiges wurde nun zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts ein blauer Diamant gestohlen, der nach einer Prophezeiung eines Heiligen dem Geschlechte der Tuma-Lenk verhängnisvoll werden würde, falls er in fremde Hände überginge. Daher ist dieses Kleinod auch stets aufs sorgfältigste bewacht worden. Nur dem Verrat zweier fürstlicher Diener war es zuzuschreiben, daß es einem

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Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/115&oldid=- (Version vom 30.6.2018)