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in das Gefängnis rufen und hatte eine lange Unterredung unter vier Augen mit ihm. Daraufhin wurde der Verurteilte noch an demselben Tage heimlich nach der Küste geschafft, damit er auf einem englischen Dampfer Indien für immer verlassen konnte. Über die weiteren Schicksale dieses Brahmanen ist nichts bekannt geworden. Der Resident aber gab seiner Polizeitruppe auf Grund der von dem Brahmanen erhaltenen Fingerzeige besondere Anweisungen.

In diesem Sommer wütete nun in ganz Indien die Cholera wieder in furchtbarster Weise. In Jaipur, das eine ähnlich gesunde Lage wie Brolawana hat, waren jedoch bisher nur wenige Fälle dieser mörderischen Seuche vorgekommen. Da meldete einer der Polizeibeamten eines Tages dem Residenten. daß in einem der benachbarten Dörfer ein von der Cholera befallener Brahmane nach mehrtägigem Starrkrampf wieder zum Leben erwacht sei und sich offenbar auf dem Wege zur Besserung befinde. Kelburne ließ nun dessen Hütte Tag und Nacht unauffällig bewachen. Bald erschienen in dem Dorfe zwei fremde Brahmanen, die sich aber möglichst verborgen hielten. Nach zwei Tagen verließen sie den Ort wieder in Gesellschaft jenes inzwischen völlig von der Cholera Genesenen. Darauf hatte der Resident nur gewartet. Unter allen möglichen Vorsichtsmaßregeln nahm er in Begleitung von einigen gut bewaffneten Beamten die Verfolgung der drei Männer

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/122&oldid=- (Version vom 30.6.2018)