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in meinem Häuschen zubringen mußte. Erst als Dr. Schusterius, der mich jetzt häufiger besuchte, meine trüben Gedanken durch den Hinweis auf meine heilige Pflicht, den Tod meines Freundes an den Übeltätern zu rächen, abzulenken verstand, kam mir wieder die alte geistige und körperliche Spannkraft zurück.

Gewiß, Radscha Artasa, auf dessen Gebiet diese zwei geheimnisvollen Todesfälle sich ereignet hatten, tat alles, um des Fakirs und seines Gehilfen, die gleich nach dem plötzlichen Abbruch der Vorführungen verschwunden waren, habhaft zu werden. Doch alle Nachforschungen nach dem Verbleib der beiden Männer waren resultatlos. Als ich mir dann noch, angeregt durch Dr. Schusterius, aus Kalkutta einen seit Jahren in Indien lebenden und mit den einheimischen Verhältnissen sehr gut vertrauten Detektiv kommen ließ und der Radscha hiervon erfuhr, teilte er mir sofort mit, daß er selbstverständlich auch die Bezahlung des Geheimagenten übernehmen würde. Jedenfalls ging schon hieraus hervor, daß es dem Fürsten mit seinen Bemühungen, Sarka-Mana und Dama-Schenk in seine Gewalt zu bekommen, völlig ernst war, woran man leicht hätte zweifeln können, wenn man die nachlässige Justizausübung in den indischen Vasallenstaaten kennt. Auch van Straaten, der allmächtige Minister des Fürsten, versicherte mir wiederholt, daß nichts unterlassen würde, was zu der Verhaftung der beiden Fakire führen könnte.

Trotzdem blieben alle Bemühungen auch nach

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Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/78&oldid=- (Version vom 30.6.2018)