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Die Jacht läuft[1] rückwärts …

Ich atme auf …

Und vor mir … unsichtbar … die unbekannte Insel … mit unbekannten Menschen, die unser Fahrzeug haben kapern wollen …




3. Kapitel.
Flucht.

Rückwärts zieht die Kraft der wütend das Wasser peitschenden Schraube die Jacht in das Dunkel des düsteren Salzsees hinein …

Vorwärts – alles still …

Als ob die Horde von Irrsinnigen durch meinen einen Fausthieb nunmehr endgültig zum Schweigen gebracht worden sei …

Ich komme nach dieser sekundenlangen übergroßen Erregung wieder zu mir …

Fragen springen in meinem Hirn auf – – Fragen, die durchaus berechtigt sind, die sich mir sofort hätten aufdrängen müssen, wenn dieses satanische Konzert der tollen Rotte meinen Gedankenflug nicht gebremst haben würde …

Inder waren das niemals gewesen, die sich von der Inselküste ins Wasser geworfen hatten, um schwimmend unser Schifflein zu erreichen … – angelockt fraglos durch das Geräusch des Motors, das sie bestimmt gehört und richtig gedeutet haben mußten …

Nein – – keine Inder! Denn jetzt, wo wieder Klarheit in meine Gedanken kam, wo ich mich auf einzelne Laute, halb zerflatterte Worte dieses Angriffsgeschreis besann, hätte ich darauf schwören mögen, sogar ein paar deutsche Silben mit meinen verwirrten Ohren aufgefangen zu haben.

Und – wenn’s keine Inder gewesen, dann konnte man doch nur an die Leute, an jene Ärmsten denken, mit denen


  1. Vorlage: lauft
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Eiland der Toten. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Eiland_der_Toten.pdf/48&oldid=- (Version vom 30.6.2018)