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Nordchina mit fraglos viel mongolischem Blut in den Adern.

Bei Kiatos Eintritt hatten sie sich tief verbeugt. Der Mischling war plötzlich ein anderer geworden. Seine Haltung hatte sich gestrafft, aus seinen Zügen, die die elektrische Deckenlampe hell beschien, sprachen brutale Energie, Grausamkeit und ungezügelte Wildheit.

„Der Streich glückt“, flüsterte er. „Der Dampfer mit seiner kostbaren Ladung wird unser. Unsere „Drachenblume“ schleicht bereits mit Hilfe ihrer Motoren hinter dem Dampfer her. Wird der Nebel dichter, kommt sie längsseit. Haltet Euch also bereit! Ihr wißt: drei in den Maschinenraum, zwei auf die Brücke. Und spart die Revolverkugeln nicht! Nur keine Schonung! Es hat keinen Zweck. Den Kapitän nehme ich auf mich. – Nun geht – und haltet die Augen offen. Sobald die „Drachenblume“ auftaucht, geht der Tanz los! Und wir spielen hier die ersten Takte!“




2. Kapitel.
Ein Piratennest.

Kiato betrat gleich darauf die Kajüte des Kapitäns.

Berger saß gerade bei der Abendmahlzeit.

„Nehmt Platz, Kiato! Darf ich Euch einen Whisky anbieten oder eine gute Zigarre?“ Er war stets höflich diesem vielgereisten Farbigen gegenüber, der ihm an Bildung und an Intelligenz kaum nachstand.

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Das Piratennest auf Neu-Helgoland. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Piratennest_auf_Neu-Helgoland.pdf/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)