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„Tragt sie in ihren Kahn und nehmt ihnen die Ruder weg“, sagte der Fremde etwas lauter.

Sofort erschienen zwei ähnlich gekleidete Leute und schleppten die wehrlosen Diebe davon.

Der schlanke, hochgewachsene Fremde wandte sich an die verschüchterte Familie Bottler. „Liebe Leute“, meinte er sehr herzlich, „wir können euch hier nicht brauchen, wir müssen Miß Gorrison bewachen. Hier sind hundert Pfund in kleinen Banknoten, verlaßt die Werft sofort und mietet euch eine anständige kleine möblierte Wohnung. – Keinen Dank! Ihr müßt sofort verschwinden!“

„Herr“, stammelte Vater Bottler halb weinend, „hundert Pfund, – das ist ja ein Vermögen! – Gewiß, wir entfernen uns augenblicklich. Viel zu packen haben wir ja nicht … Gott lohne Ihnen Ihre Güte, Herr … Nennen Sie mir Ihren Namen, damit wir wenigstens wissen, wem wir ewigen Dank schulden …“

„Mein Name?“ Der Fremde lachte leise. „Früher hieß ich El Gento, Mr. Abseits, jetzt heiße ich Richter.“

So schnell wie ich erschienen, war ich auch wieder verschwunden. – –

Ich stand am scheibenlosen Fenster eines anderen Raumes desselben Schuppens, Windstöße und Regen trafen mich, und als ich nun auf dem Flusse einen dunklen langen Schatten gewahrte, zweifellos ein größeres Boot, schickte ich Roger und Bick schleunigst auf die vereinbarten Postenplätze und schlich auch selbst ins Freie.

Das Boot landete. Es war mit grauschwarzen Decken belegt, die im Wasser nachschleiften, und der leise surrende Motor verstummte nun gleichfalls. Ein einzelner Mann schlang eine Leine um einen Pfahl und kroch das Ufer hinan. Obwohl er dicht an dem Haufen verrosteten Alteisens vorüberkam, der mich deckte, konnte ich den Menschen nicht erkennen. Baaker war es nicht, auch Jim konnte es nicht sein, da der Kerl einen mächtigen

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Max Schraut: Das Schlangenhaupt der Medusa. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schlangenhaupt_der_Medusa.pdf/26&oldid=- (Version vom 31.7.2018)