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aber wieder verwerfen zu müssen. Wernicke hatte ihm ja bestätigt, daß das graue Gespenst schon vor dem Einzuge des Privatgelehrten beobachtet worden war. Und genau dasselbe hatte er auch von dem Hotelkutscher gehört. Der Spuk war mithin älter. Doch – wozu wurde er überhaupt in Szene gesetzt? Der, der hier den Geist zeitweise so vortrefflich mimte, mußte damit doch irgend einen bestimmten Zweck verfolgen! Nur um seine Mitmenschen zu narren würde sich doch kein Mensch der nicht unbeträchtlichen Gefahr aussetzen einmal gefaßt und zum mindesten weidlich verprügelt, wenn nicht gar wegen groben Unfugs angezeigt zu werden …? Nein, hier spielten sicher noch andere Dinge mit. Suchte man Wernicke die Mönchs-Abtei vielleicht absichtlich zu verleiden, damit er sie ganz billig weiterveräußere? – Jedenfalls hatte der Detektiv sich vorläufig noch keine abschließende Meinung über diese Angelegenheit bilden können. Möglicherweise brachte ihm dieser nächtliche Ausflug bereits die nötigen Aufschlüsse. – –

Beinahe zwei Stunden vergingen, bevor Fritz Schaper wieder auf der Gartenmauer auftauchte und langsam den Rückweg nach der Stadt einschlug.

Vormittags mit dem D-Zug, dem er mit dem Bummelzug bis Stolp entgegengefahren war, setzte er seine Reise fort. Um vier Uhr traf er auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin ein, und drei Stunden später saß er schon wieder in einem Schlafwagenabteil und rollte der Hauptstadt des Bayernlandes entgegen.




Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/43&oldid=- (Version vom 25.7.2016)