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Nun – die Pickelhauben ziehen bald wieder ab. Der schwedische Kutter erscheint ihnen harmlos. Ich habe geschnarcht, daß ein Tierstimmenimitator mich um die Leistung beneidet hätte!

Der Kamerad meldet, daß die Luft wieder rein. „Wo warst du, Olaf?“ fügt er mißtrauisch hinzu.

„Gebadet habe ich … Wollte dann sehen, weshalb der Fünfmaster so hell erleuchtet war. – Waren es wirklich Rothäute, die mich an Bord brachten?“

„Ja, Olaf … drei. Sie hatten so allerhand mit Jörnsen zu flüstern. Sie waren auf dem Wege hier zum Kutter, als sie dich auffischten. Der Alte war wütend, weil ich merkte, daß er mit den drei Kerlen Palaver abhielt. Ich wette, wir sind nur deshalb hier eingelaufen, weil Jörnsen mit den Indianern sich treffen wollte. Mir macht er nichts vor.“

Er lehnte am Tischchen, und seine grauen Augen tasteten mein Gesicht ab …

„Also ein Bad … so, so …! Ein Bad, Olaf. Sag’ mal, wie bist du mit einem Male zu dem Bilde unter deinem Kopfkissen gekommen. Als ich dich auf dein Bett legte, entdeckte ich es … Bisher hattest du kein solches Bild im Bernsteinrahmen.“

Er hätte ahnen sollen, daß mir das andere Bild in Jörnsens Kajüte weit wichtiger war!

„Bücke dich …“ Ich flüsterte … „Es ist ein Jugendbildnis von mir, Kamerad. Nur dir vertraue ich’s an: es war heimlicher Besuch an Bord …“ – Ich erzählte …

„… Ja, Kamerad, – auch der Name meiner Retterin fiel mir plötzlich ein – meiner Jugendgespielin … Dir bedeutet er nichts, mir

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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/84&oldid=- (Version vom 31.7.2018)