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Ein tierisches Geheul kündete Rebellion gegen den Führer …

Schüsse folgten …

Körper krachten zu Boden. Gläser, Flaschen splitterten … Angstgebrüll derer, die nun von den Getreuen dieses Meutererkapitäns nach oben geschleift wurden und in die See flogen …

Der Mann fackelte nicht lange. So weit ich aus Zurufen und einzelnen Worten entnahm, hatte er vier erschossen und drei Ozeanwasser schlucken lassen.

Schade – ein anderer Ausgang wäre mir lieber gewesen. Dieser Mensch da, der nun den Torstensen kommandierte, war kein zu verachtender Gegner. Ich würde mit ihm ein schweres Spiel haben … Nun – abwarten …! Die Hauptsache, man würde uns hier nicht entdecken, denn daß dieses Gelaß so geschickt in den Kutter eingebaut war, daß nicht einmal die Zöllner in Panama und die Soldaten in Punta Garras es gefunden hatten, wußte ich: es war der geheime Raum, den ich längst vermutet hatte, Jörnsens Waffenkammer … Meine Linke war vorhin an der Wand entlanggefahren und hatte da die Kolben von sechs in Gestellen festgeklemmten Büchsen berührt. –

In der Kombüse wurde es nun still. Man hatte auch die Leichen der Erschossenen weggeschafft. Auch Gerda war ruhiger geworden. „Ich werde ein Zündholz anreiben … Wir müssen vor die Tür eine Decke hängen …“ – das Flämmchen flackerte … Ich schaute mich um. Der kleine Raum war etwa drei Meter lang und anderthalb Meter breit. Außer zwölf Büchsen sah ich noch verschiedene Kisten am

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/94&oldid=- (Version vom 31.7.2018)