Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/113

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Ah, wenn man mir mit der großen Leidenschaft kommt! Nein, wahrhaftig, das ist zu läppisch! Was ich will, ist ein Mann, der mir Ehre macht. Das ist das erste…“

„Welche Eitelkeit!“

„Richtig: das ist das gescheiteste der Todsünden. Und weiter soll er nicht ein Vieh sein, ich meine, nicht einer, der von seinen Mannesrechten durchdrungen ist, mich seinem Willen unterwerfen und den meinigen unterdrücken will. Mit einem solchen ging’s schief, das sag ich im voraus. Nun, der kleine Fred ist die Sanftmut in Person. Wenn man ihn nur nicht bei seinem Komponieren stört, so schert er sich den Teufel um’s übrige. Daher bin ich an seiner Seite, der unbegrenzten Freiheit meines Tuns gewiß. Sein Charakter bietet mir Sicherheit gegen innere Kämpfe und Vorwürfe, diesem Zeitvertreib der besten Ehen. Außerdem wird mir seine Stellung einen bedeutenden Einfluß in der Gesellschaft sichern, und ich liebe, die anderen zu beherrschen. Wenn ich noch hinzufüge, daß seine persönlichen Vorzüge den Neid der andern Frauen erwecken werden, so wird meine kleine Eitelkeit, wie du’s zu nennen beliebst, auf dem Gipfel ihrer Wünsche sein. Wenn ich somit alles