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Fragen glaubte man endlich Häcksel, und man ließ ihn wieder seine Bergwerkarbeit antreten.

Zinnoberchen bekam inzwischen viele Junge. Es waren Flohkinder, von ihm, der damals in der Nacht über den Plankenzaun in den Hühnerstall geflüchtet war. Die Flohmänner waren ihr unterwegs alle wieder abhanden gekommen. Sie kehrte einsam und nur mit vielen Kindern beschenkt mit Häcksel ins Bergwerk zurück.

Häcksel aber bekam zwar jenen Geldgurt zurück, doch fand sich kein einziger Silbergulden mehr in dem Gurt. Die letzten waren auf der Polizei herausgerollt, und niemand wußte wohin.

Als Häcksel den leeren Gurt umschnallte, wurde er schwermütig. Er fieberte täglich heftiger und heftiger und wollte doch nicht sterben, da ihn kein Begräbnis erster Klasse erwartete.

Häcksel hat sich dann im Bergwerkpferdestall anstellen lassen und kam gar nicht mehr an die Erdoberfläche. Davon, daß er überhaupt nicht mehr die Luft wechselte und immer in der durchwärmten Schachtluft wohlbeschützt dahinlebte, heilte seine Lunge aus,

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/124&oldid=- (Version vom 31.7.2018)