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abgeschreckt worden / mit deren die Königsmärckischen dahin wanderten / und alles abholeten; wie in dem Tom. 4. Theatri Europaei fol. 635. a. stehet.

Es ligt zwischen hier / und Lauffen / auch an der Pegnitz / Reichelschwang / so Anno 1634. von den Schwedischen vergebens versucht worden; wie in einer Relation einkommen ist.


Hertzogen Aurach.

Ein Bischofflich Bambergisch Städtlein / Schloß und Ampt / an der Aurach / bey Prunbach / zwischen Tennenlohe und Neustadt an der Aisch gelegen / so die Schwedischen Anno 1632. im Sommer / eingenommen haben. An dem Wasser Aurach ligt.

2. Münch-Aurach / Monachorum Aurachium, ein Mönchscloster / Benedictiner-Ordens / aber nunmehr eingegangen / und dem Hauß Brandenburg gehörig. Sihe Bruschium, de Monast. Germ. fol. 39.

3. Frauen-Aurach / Dominarum Aurachium, ein Nonnen-Closter; davon gedachter Bruschius, fol. 38.


Heubach.

Schloß und Flecken / so theils zur Graffschafft Erbach / eine Franckfurtische Relation aber zur Wertheimischen Graffsschafft rechnet / in dem sie sagt: daß Anno 1626. den 14. May / die Käyserlichen Schloß und Flecken Heubach in der Graffschafft Wertheim ein genommen haben. Den Land-Taffeln nach ligen Groß- und Klein-Heubach am Mäyn / gegen einander über / und nahend Miltenberg / fast in gleicher weite von Erbach und Wertheim: Mögen wol Ganerben-Oerter / wie Breuburg / seyn / so beyden Häusern gehörig.


Hilpoltstein.

Ein Schloß / der Stadt Nürnberg gehörig / dabey ein Fleck ligen solle: wie dann auch Kemnitzius, im 2. Theil vom Schwedischen Krieg / am 158. Blat / also schreibet: Der General Wahl / als ihme der Anschlag Anno 1633. auf Neumarckt gefehlet / hat den Marcktflecken Hilpoltstein / der Stadt Nürnberg zuständig / biß auf etwas weniges in die Asche gelegt. Ruckte hernach / mit Zuziehung der Bambergischen Unterthanen / zu Weischenfeld / Bodenstein und Holfeld / biß gar auf eine viertel Meile an Blassenburg / woselbst er mit plündern und brennen / grossen Schaden that; machte sich im Ruckweg an die Stadt Baireuth / und ließ sie an 3. Orten stürmen: als er aber Widerstand vermerckte / die alte Stadt nicht weit davon anzünden; durch welchen Brannd 43. Häuser und Städel / nebenst einer Mühle / im Rauch aufgangen. Biß daher dieser. Ist also besagtes Hilpoltstein ein ander Ort als Hilpoltstein in der Obern-Pfaltz / der Fürstlich Neuburgischen Lini gehörig.


Hiltruff.

Ein Würtzburgisch Städtlein oder Marckt.


Himmelscron.

Ein vornehmes Cistertzer-Closter / in dem Voigtländischen Gebürg / am Weissen Mäyn / zwischen Gfreß und Culmbach / in der Bambergischen Dioeces gelegen / und An. 1280. vom Graffen Othone von Orlemund / gestifftet; darzu aber auch vornehme Leute beyder Geschlechts / viel geben haben. Die Namen der Aebtissinen hat Bruschius. Es haben in solchem Closter / ausser der Stiffter / die von Wirsperg / Plasenberg / und Kinsperg / ihr Begräbnuß. P. Gabriel Bucelin. der auch von dem Jungfrauen-Closter Himmelsporten / Cistercienser Ordens / etwas underhalb Würtzburg gelegen / zulesen.


Hirscheid.

Zwischen Bamberg und Forchheim / an der Rednitz.


Hilperhausen / Hildburgshausen.

Ein Fürstlich Sächsisch Altenburgisches Städtlein / in der Coburgischen Pfleg / zwischen Mainingen und Coburg / gelegen / so zwar beym Ober-Sächsischen Cräyß / wie oben an seinem Ort gemeldet worden / vertretten wird. Einer berichtet / es lige an der Werr und nit an der Schleuß / so bey Schleusingen hinlaufft. In einer geschriebenen Thüringischen Chronic stehet / Landgraff Balthasar zu Thüringen / habe mit seiner Gemahlin Margarethen / Burggraff Hansens von Nürnberg Tochter / An. 1377. zur Mitgifft / Hiltberg / Hilperhausen und Eißfeld / bekommen. Anno 1640. den 3. Hornung / Neuen Calenders haben die Bayrischen dieses Städlein eingenommen / und die darinn gelegene Schweden sich untergestellt:

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_062.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)