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In unsern freien Wäldern, ihren Schlagbaum
An unsre Brücken, unsre Thore setzen,
Mit unsrer Armuth ihre Länderkäufe,
Mit unserm Blute ihre Kriege zahlen –
– Nein, wenn wir unser Blut dran setzen sollen,
So sey’s für uns – wohlfeiler kaufen wir
Die Freiheit als die Knechtschaft ein!

Rudenz
 Was können wir,
Ein Volk der Hirten gegen Albrechts Heere!

Attinghausen
Lern’ dieses Volk der Hirten kennen, Knabe!
Ich kenn’s, ich hab’ es angeführt in Schlachten,
Ich hab’ es fechten sehen bei Favenz.
Sie sollen kommen, uns ein Joch aufzwingen,
Das wir entschlossen sind, nicht zu ertragen!
– O lerne fühlen, welches Stamm’s du bist!
Wirf nicht für eiteln Glanz und Flitterschein
Die ächte Perle deines Werthes hin –
Das Haupt zu heißen eines freien Volks,
Das dir aus Liebe nur sich herzlich weiht,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_065.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)