Seite:De Schiller Wilhelm Tell 123.jpg

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Da meint’ ich schon, ’nen guten Fang zu thun,
Denn keiner dachte dran, den Hut zu grüssen.
Da siehts der Pfaff, der Rösselmann – kam just
Von einem Kranken her – und stellt sich hin
Mit dem Hochwürdigen, grad vor die Stange –
Der Sigrist mußte mit dem Glöcklein schellen,
Da fielen all aufs Knie, ich selber mit,
Und grüßten die Monstranz, doch nicht den Hut. –

Leuthold
Höre Gesell, es fängt mir an zu däuchten,
Wir stehen hier am Pranger vor dem Hut,
’s ist doch ein Schimpf für einen Reitersmann,
Schildwach zu stehn vor einem leeren Hut –
Und jeder rechte Kerl muß uns verachten.
– Die Reverenz zu machen einem Hut,
Es ist doch traun! ein närrischer Befehl!

Frießhardt
Warum nicht einem leeren hohlen Hut?
Bückst du dich vor manchem hohlen Schädel.

(Hildegard, Mechthild und Elsbeth treten auf mit Kindern und stellen sich um die Stange.)

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Tübingen: Cotta, 1804, Seite {{{Seite}}}. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Wilhelm_Tell_123.jpg&oldid=- (Version vom 19.9.2017)