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mehr. Aus der Schänke drang manchmal ein Ton herüber, ein Poltern, eine kreischende Stimme, Gelächter; dann war alles wieder still.

In dem Dunkel verschwammen die Töne von der Gasse, die Formen und Farben, das monotone Geplätscher des Regens, der an die Fenster schlug, das dumpfe Schwarz, das auf der Gasse lag und langsam hereinschwebte und den Raum füllte, immer dichter. Nur das Bett leuchtete wie ein matter, gespenstischer Schein und das weiße Gesicht, das auf den Polstern lag mit geschlossenen Augen und lächelndem Munde. Und langsam griff es in ihr Herz hinein, wie mit knöcherner Krallenhand.

„Stefan Was soll werden?“


Empfohlene Zitierweise:
Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/042&oldid=- (Version vom 31.7.2018)