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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

O Himmel gib, daß ich es dem vergesse,
der sie zu meiner Mutter machte.

Domingo.
 Prinz,
es sind die heiligste von allen Banden
die sie hier lästern.

Karlos.
 Ketten wollt ihr sagen,
Furchtbarer, merkts euch, raßeln sie im Abgrund
der Hölle nicht – Galeeren lassen los –
das Grab gibt frei – die Ketten der Verdammniß
zerbrechen endlich – diese Bande nicht.
Die Zärtlichkeit von allen Müttern, die
gewesen sind, und die noch kommen werden,
macht ewig nimmer wieder gut, was mir
die einzige verdorben hat.

Domingo.
 Was hör ich?
Täuscht mich mein Ohr? hat mich ein Traum betrogen?
Ganz Spanien liebt seine Königin
bis zur Anbetung – Prinz – und Sie allein,
Sie sollten sie mit solchem Haß verfolgen?

Karlos.
(hat sich gesammelt, und wird betroffen)

Domingo.
Unmöglich, Prinz – so plözlich werden sie
die Stimme Spaniens nicht Lügen strafen,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_108.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)