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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Königin.
(nach einer Pause, worinn sie ihn starr angesehen)
Unglücklicher – wozu die traurige
Zergliederung des schrecklichen Geschickes,
dem sie und ich gehorchen müssen?

Karlos.
 Müssen?
Dem wir gehorchen müssen?
(nach einer großen Pause wendet er sich mit Majestät und Ernst zu der Königin)
 Ich bin Fürst[1]
der Erbprinz Spaniens – der einz’ge Sohn
des Mächtigsten auf dieser Hemisphäre.
Geraume Zeit, eh ich sie selbst betrat,
war schon der beste Theil der Welt mein eigen.
Ich nahm die Brust von einer Königin,
und Kronen trugen meine Wärterinnen,
was müssen sei, erfuhr der Knabe nie,
wird sich der Jüngling an das Wort gewöhnen?
Es zu erfüllen, steht ein Weltkrais da,
es auszusprechen, ist für Meinesgleichen.

Königin.
Was wollen sie mit diesem sonderbaren
und feierlichen Vorbericht?

Karlos.
 Soviel,
daß Karlos nicht gesonnen ist, zu mussen,


  1. Vorlage: Fürste (Berichtigung. Siehe S. 200)
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_146.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)