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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

steht vor des Königs Leben Herzog Alba.
Der Streich, der meinem König gilt, muß erst
den Weg durch mich und Christus Kirche suchen.
Zwar weiß ich, wer mich tödlich haßt. Mein Name
steht obenan auf Karlos Todenliste,
doch fürcht ich nichts, denn – Gott ist mit verdammt.

Lerma.
Darf ich dem weisesten der Könige
mich demuthsvoll zu widersezen wagen?
Ich läugne, was der Herzog sprach. Zu tief
verehr ich meines Königs Majestät,
als seinen Sohn so übereilt zu richten.
Ich fürchte viel von Karlos heißem Blut,
doch nichts von seinem Herzen.

Philipp.
 Graf von Lerma,
ihr redet gut, den Vater zu bestechen,
des Königs Stüze wird der Herzog seyn.
Doch morgen mehr – Jezt eil ich nach Madrid.
(er wendet sich gegen das Gefolge)
Mich ruft mein königliches Amt. Die Pest
der Kezerei steckt meine Völker an,
der Aufruhr wächst in meinen Niederlanden.
Es ist die höchste Zeit – ein schauerndes
Exempel soll die Irrende bekehren.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_165.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)