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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Königin.
 Erbarmung, mein Gemahl.
Ich kann es nicht – verschonen sie – mir schaudert –
ich kann das traurige Gericht nicht sehn.

Philipp.
So lernen sie’s und folgen!
(mit Ungeduld sie am Arm nehmend)

Königin.
(die sich mit Abscheu und Entschlossenheit von ihm losmacht)
 Eh zum Tode!

Philipp.
(bleibt erstaunt stehn, und ruft unter die Versammlung)
Was hör ich? Was entdeck ich? – Spanier!
Schimpf eurem Gott und der kathol’schen Lehre!
Die Königin des Reichs – Dom Philipps Frau –
des allerchristlichsten Monarchen Tochter,
erklärt sich laut für eine Kezerin!

Königin.
(wirft sich dem König erschrocken in den Arm)
Nein, so wahr Gott mir helfen soll! – Ich folge.
(der König führt sie hinweg. Man hört Musik, und der ganze Hof folgt nach.)


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_167.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)