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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

daß ein übermüthiger Monarch oder ein aufrührerisches Volk der öffentlichen und besondern Ruhe drohe. Die kleine heimliche Politik ist trügerisch und hat den Charakter der Unempfindlichkeit, aber das große Interesse der Menschheit, in dem unermeßlichen Umkrais vergangener und zukünftiger Zeiten erblikt, schaft der Seele Licht, und täuscht sie niemals.

Das Beispiel der Schweiz und Hollands hat glüklicher Weise diese Grundsäze in der Geschichte anschaulich gemacht und erwiesen. Heinrich IV that für die Helvetischen Kantons, was Elisabeth für die vereinigten Provinzen gethan hatte.

Und wollte Gott, daß der unbändige Philipp von seinen Nachbarn im Zaum gehalten worden wäre! Erlaubte er sich in Paris einen mächtigen Anhang zu unterhalten, um Frankreich besser zu schaden, so war man berechtigt genug seine elenden Unterthanen den glühenden Scheiterhaufen der Inquisition zu entreißen und dem heiligen Blutdurst zu wehren, welcher das unzählbare Heer seiner Henker bewafnete, die auf Alba’s Stimme von Stadt zu Stadt herumstreiften, und mit hohnsprechender Grausamkeit Ströme von Blut vergossen. Seine Henker folgten seinen Kriegern auf dem Fuß nach.

Philipp machte sich zum Generalissimus des Pabstes, und dieses Mittel wandte er an, um nach und nach alle Rechte umzustoßen, die seinen Gözen, den

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft2_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)