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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Philipp.
Und Schreken bändigt die Empörung nur,
Erbarmung hieße Wahnsinn – – deine Seele
ist weich, mein Sohn – der Herzog wird gefürchtet –
steh ab von deiner Bitte.

Karlos.
 Schiken sie
mich mit dem Heer nach Flandern. Wagen sie’s
auf meine weiche Seele. Schon der Name
des königlichen Sohnes, der voraus
vor meinen Fahnen fliegen wird, erobert,
wo Herzog Albas Henker nur verheeren.
Auf meinen Knieen bitt’ ich drum. Es ist
die erste Bitte meines Lebens – Vater,
vertrauen sie mir Flandern.

Philipp
nach einer langen Pauße, unter welcher er den Infanten mit einem durchdringenden Blick betrachtet.
 Und zugleich
mein bestes Kriegsheer deiner Herrschbegierde?
Das Messer meinem Mörder?

Karlos
betroffen zurüktretend.
 O mein Gott!
Bin ich nicht weiter, und ist das die Frucht
von dieser längst erbetnen großen Stunde?



Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft2_122.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)