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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

trete, wo Deutschlands Richter sitzen. – Im Arcopagus, den ich mir hier denke, hat eben nicht immer der Schreiber von Profeßion Siz und Stimme; – der Naturmensch, mit Saitengold vom Himmel bespannt, der stattliche Bürger, der einfältige Landmann, das schuldlose Mädchen – und über alles, der gesalbte Christ müssen das Sanhedrin bilden, das über Gedichte, die der Religion, der Tugend und unschuldigen Freude geweiht sind, urtheilen soll.

Solchen Richtern zu gefallen – welche Belohnung für die wenigen Schweißtropfen, die die Harfe feuchten!! –

Diese Gedichte werden in zween mäßigen Bänden in Oktav erscheinen[1]. Ich habe den Weg der Subskription gewählt, um – ach! man erlaube mir nach so viel Demüthigung den Stolz, – meine Bekannten und Freunde einmal in einer Lichtgruppe vor einem kleinen Produkte meines Geistes zu sehen. Da ich mich öfters in den Tagen meiner Freiheit Aufträgen dieser Art mit Freuden unterzog; so kann ich um so mehr von meinen durch ganz Deutschland gesäeten Freunden gleiche Gefälligkeit erwarten. Meine Lage erlaubt es mir nicht, mich durch Briefe an die edlen Menschen alle zu wenden, die ich in den meisten Städten Deutschlands – theils persönlich, theils durch Ruf und Schriften kenne. Ich will also einmal kühn seyn und starkmüthig hoffen, meine Freunde und Bekannte werden bloß durch diese Nachricht und durch ihr eignes Herz bewogen, meinen Gedichten Liebhaber zu verschaffen suchen und die Namen der Herren Subskribenten an

die Buchdrukerei der Herzoglichen Hohen Carlsschule

wo möglich, Postfrei einzusenden. Auch an meine Gattin, bei Hrn. Expeditionsrath Elsässer in Stuttgart wohnhaft, können sich die Liebhaber meiner Gedichte wenden und die promteste Einsendung der Exemplare erwarten.

  1. Nebst dem Brustbild des Verfassers.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft2_135.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)