Seite:De Thalia Band1 Heft4 020.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

urtheile selbst, dein kostbarstes Geheimniß
der Kreatur Domingos überliefert –

Karlos.
Nein, sag ich, Nein. – O wüßte Rodrigo
wie treflich es ihn kleidet, seinem Karl
der Seligkeiten göttlichste, den Glauben
an menschliche Vortreflichkeit zu stehlen!

Marquis.
Verdien ich das? – Nein Liebling meiner Seele,
das wollt ich nicht, bei Gott im Himmel nicht! –
O diese Eboli – sie wär ein Engel
und andachtstrunken wie du selbst stürzt ich
vor ihrer Glorie mich nieder, hätte
sie – dein Geheimniß nicht erfahren.

Karlos.
 Sieh,
wie eitel deine Furcht ist! Hat sie andre
Beweise wol als die sie selbst beschämen?
Wird sie der Rache trauriges Vergnügen
mit ihrer Ehre kaufen?

Marquis,
mit Bedeutung.
 Ein Erröthen
zurükzunehmen haben manche schon
der Schande sich geopfert.



Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_020.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)