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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

König.
Nein? Wie? und also hätt’ ich nur geträumt?
Das kann von Ongefehr nicht kommen. Schläft
auf jenem Flügel nicht die Königin?

Lerma.
Ja ihro Majestät.

König.
 Der Traum erschrökt mich.
Man soll die Wachen künftig dort verdoppeln,
hört ihr? sobald es Abend wird … Doch ganz,
ganz in geheim – ich will nicht haben, daß –
Ihr prüft mich mit den Augen?

Lerma.
 Ich entdekke
ein brennend Auge, das um Schlummer bittet.
Darf ich es wagen Ihro Majestät
an ein kostbares Leben zu erinnern,
an Völker zu erinnern, die die Spur
durchwachter Nacht mit fürchtender Befremdung
in solchen Mienen lesen würden – Nur
zwei kurze Morgenstunden Schlafs –

König.
mit zerstörten Blikken.
 Schlaf?
Schlaf find ich in Eskurial … Solange
der König schläft ist er um seine Krone,


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)