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Nro. 1.

Chronik-Auszug, bereits gedruckt im Freiburger Wochenblatt vom 8. Juli 1812.

Im Jahre 1513 machten die Bauern aus verschiedenen nahe gelegenen Dörfern in dem Dorf Lehen ein Bündniß, so sie insgeheim den Bundschuh nannten. Diesen gefährlichen Aufruhr zettelte ein Bauer an, welcher auch schon im Bundschuh war, so um das Jahr 1502 in dem Bisthum Speier überhand nahm, und als ein Rädelsführer sich dazu gebrauchen ließ. Doch kam der Anschlag noch bei Zeiten an Tag, ehe die Rotte sich verstärken und zur Thätlichkeit schreiten konnte. Nichts desto weniger hatte der Stadtmagistrat da und dort gewisse Leute bestellt, besondere jene Rathsherren, welche außer der Stadt wohnten, die auf alles genau acht haben mußten.

Der Anfang dieser Rebellion war, als zwei Bauren von dieser Rotte zu einem Maler in Freiburg, Namens Friderich, wohnhaft auf dem Prediger-Platz kamen, und begehrten in geheim, er solle ihnen um die Bezahlung einen Fahnen, auf welchem ein Bundschuh gemalt wäre, verfertigen, der Maler erschrak hierüber, und verweigerte es. Nach Verfluß einiger Monaten kam ein Anderer der Vornehmsten unter ihnen Namens Jost Fritz von Lehen, in das Haus des Hansen Enderlin Altvogts

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Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)