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daran stoßenden Gebäude, nahmentlich der Post und des Engel’schen Hauses (an der Ausmündung der Wilsdruffer Gasse) zu beschränken. Dagegen blieben sie noch im Besitz der, mit letztgenanntem Hause ein zusammenhängendes Quarree bildenden südlichen Häuser-Reihe der Großen Brüderstraße, von wo sie die Sophien-Kirche und alle Zugänge zu derselben in der größten Nähe beschossen. In der Nacht wurden daher nicht allein die Fenster dieser Kirche mit Blendungen versehen, sondern auch eine barrikadenartige Traverse zur gedeckten Kommunikation aus dem Prinzen-Palais über die Kleine Brüdergasse hinweg nach der Kirche erbaut.

Noch ist für den rechten Flügel zu erwähnen, daß die 3te Kompagnie des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments um Mittag als Reserve an den Zwinger gerückt war.

Im Centrum versuchten die Insurgenten wiederum eine Brandstiftung, indem die dem Schlosse nahe gelegene Hof-Conditorei angezündet, jedoch durch die Truppen, in Ermangelung von Wasser, selbst mit zur Hand befindlichem Bier, gelöscht wurde. Um ähnlichen, das Schloß gefährdenden, Versuchen vorzubeugen, wurde daher auch heute von dem Principe: im Centrum nicht offensiv zu verfahren, in so weit abgegangen, daß die beiden zunächst vorwärts des Schlosses gelegenen kleinen Querstraßen: der sogenannte Taschenberg und die Sporer-Gasse, so wie die bis in gleicher Höhe mit diesen Gäßchen liegenden Häuser der Schloßgasse von der Besatzung des Schlosses genommen wurden und besetzt blieben.

Gegen die, dem umlaufenden Gerüchte nach, noch immer beabsichtigten Unterminirungs-Versuche wurde das Schloß durch die fortgesetzte Anstauung der Abzugsschleusen und durch wiederholte Durchforschung seiner unterirdischen Räume geschützt.

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Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/179&oldid=- (Version vom 31.7.2018)