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nieder) – Dem gäb’s auch Sorgen? – Aetsch, das ist nicht wahr. Wer das Lied gemacht hat, der hat den ersten Theil von mir gestohlen, und den andern hat er aus seinem Kopfe darzu gesetzt. Ich wüßte meiner Six nicht, wo die Sorgen herkommen sollten, weil ich ein halbes Dutzend Geldsäcke im Lotto gewonnen habe. (Röse schleicht hervor, versteckt die Geldbeutel, und tritt hernach hinter ihre Hausthüre) Ich gebe den Plunder meiner Röse, und die nimmt die Geldbeutel sachte einen nach dem andern, (mit Grimassen, als wenn er Rösen copirte) und trägt sie fort, und steckt sie auf die Seite, und ich sehe nicht einmal hin. Das ist wohl eine rechte Sorge. – Aber nun muß ich auch studiren, wie ich zu Rösen sprechen will, wenn ich ihr das Geld zu ihren kleinen niedlichen Füßchen hinlege. Zum Exempel, da stünde Röse, (tritt an den Ort, den er ihr bestimmt) und da stünde ich, (tritt gegenüber) – und nun sprech’ ich – ja, was sprech’ ich nun? (in einer Stellung, als wenn er eine Oration halten wollte) Höre, Röse, hier hast Du den ganzen Plunder, groß und klein, Gold und Silber unter einander, wie’s der Hirte zum Thore hinaus treibt – Nein, das ist zu grob, Gürge! Das muß ein Bischen pfiffig gemacht werden. – „Meine liebe Röse!“ –

Empfohlene Zitierweise:
Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Der Stammbaum. Erste Fortsetzung der beyden Billets. Dyk, Leipzig 1791, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stammbaum_(1791).pdf/26&oldid=- (Version vom 8.1.2022)