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Rest über das Land zerstreut worden ist. Wenn dies wahr ist, woran man kaum zweifeln kann, müssen die letzteren natürlich auch vor Hunger, Krankheit und Übermüdung zugrunde gehen. Der Gouverneur von Deir-es-Sor am Euphrat, der jetzt in Aleppo ist, sagt, daß gegenwärtig 15 000 armenische Flüchtlinge in Deir-es-Sor seien. Kinder werden häufig verkauft, um sie vor dem Hungertode zu schützen, da die Regierung tatsächlich keinen Unterhalt gewährt.

Die folgende Statistik zeigt die Zahl der Familien und Personen, die in Aleppo ankamen, die Ortschaften, von denen aus sie deportiert wurden, und die Zahl derer, die weiter geschickt wurden[1] bis zum 30. Juli einschließlich:

Deportationsort: Familien: Personen: Weiter-
verschickte:
Tschok–Merzimen (Dört–Jol) 200 2 109 734
Ojakli 115 537 137
Enserli 116 593 173
Hassanbeyli 187 1 118 514
Harni 84 528 34
Karsbasar 351 340
Hadjin 592 3 988 1 025
Rumlu 51 388 296
Schehr 150 1 112 357
Sis 231 1 317
Baghtsche 13 68
Dengala 126 804
Drtadli 12 104
Zeitun 5 8
Tarpus 22 97
Albistan 10 44
Total 2 265 13 155 3 270


  1. Der größere Teil der aus Cilicien Deportierten wurde über Marasch und Urfa in der Richtung auf Weranscheher und Ras-ul-Ajin, 5 bis 6000 über Adana nach Konia transportiert.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Lepsius: Der Todesgang des armenischen Volkes. Tempelverlag, Potsdam 1919, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Todesgang_des_armenischen_Volkes.pdf/54&oldid=- (Version vom 31.7.2018)