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werden, da ja der Fall, daß man ohne dringende Notwendigkeit und bloß der Mode wegen Augengläser trägt, für jeden gebildeten, vernünftigen Menschen ausgeschlossen – sein sollte. Ein Monocle ins Auge zu klemmen ist erstens ungesund, denn es verdirbt das eine Auge, zweitens unpraktisch, denn man sieht dann erst recht nichts, weder mit dem „bewaffneten“ noch mit dem „unbewaffneten“ Auge, und drittens dumm und lächerlich.

Wird man auf der Straße von einem Bekannten angesprochen, so vermeidet man möglichst, mit diesem stehen zu bleiben, sondern geht lieber ein Stück mit ihm, um kein Hindernis im Verkehr zu bilden. Bei einem älteren Herrn bleibt man natürlich stehen, setzt den Hut aber, wenn man gegrüßt hat, wieder auf. Mit dem Hut in der Hand bleibt man nur Fürstlichkeiten oder ganz hochstehenden Personen gegenüber stehen, bedeckt sich aber auch sofort, wenn man dazu aufgefordert worden ist. An und für sich ist es nicht passend, jemand auf der Straße anzureden.

Man gewöhne sich daran, stets auf der linken Seite des andern zu gehen; nur muß man vermeiden, bei etwaigem Auf- und Abgehen

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/177&oldid=- (Version vom 31.7.2018)